Wirtschaft und Weiterbildung 5/2019 - page 50

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
05_2019
Die Kontinentalplatten der Erde bewe-
gen sich. Sie entfernen sich voneinander
und driften gleichzeitig aufeinander zu.
Die daraus resultierenden Spannungen
führen zu Erdbeben und Vulkanausbrü-
chen. Und diese lösen wiederum Tsuna-
mis und Überschwemmungen aus, die oft
unvorstellbare Schäden bewirken. Ähn-
liche Spannungen, die zu folgenschwe-
ren Schäden führen, registriert man oft
auch in Unternehmen, wenn es um die
Frage geht: Auf welche Methoden set-
zen wir beim Projektmanagement? Auf
agile Methoden oder die (klassischen)
Wasserfall-Methoden? Dann stehen sich
die Anhänger der beiden Vorgehenswei-
sen unversöhnlich gegenüber. Und wel-
ches Vorgehen letztendlich gewählt wird,
hängt von der Kultur und den Machtver-
hältnissen ab. Niemand fragt, welches
Vorgehen zielführend ist.
Deshalb gibt es in dem damit verbunde-
nen Meinungsbildungs- und Entschei-
dungsprozess in der Regel auch Verlierer
oder Personen oder Bereiche, die sich als
solche empfinden. Und hieraus resultiert
oft ein Dauerkonflikt, der nicht selten zu
einem Scheitern der Projekte führt. Das
legt zumindest eine Studie des Research-
Unternehmens Forrester nahe. Ihr zufolge
scheitert circa die Hälfte aller (Change-)
Projekte in Unternehmen, und nicht un-
wesentlich verantwortlich hierfür ist die
„organisatorische Kollision“ der Metho-
den.
Dem „klassischen“ Wasserfall-Modell
zu
folge besteht ein Projekt aus genau
definierten, aufeinanderfolgenden Pha-
sen. Ebenso ist dies beim V-Modell,
einer Weiterentwicklung des Wasserfall-
Vom „Wasserfall-Modell“ zu
einem „hybriden“ Ansatz
PROJEKTMANAGEMENT.
„Sollen wir auf agiles Projektmanagement umsteigen?“, diese
Frage hat sich in vielen Unternehmen zu einer Glaubensfrage entwickelt. Dabei haben der
klassische wie der agile Ansatz Stärken und Schwächen. Deshalb ist es in der betriebli-
chen Praxis oft sinnvoll, beim Planen und Managen von Projekten das Beste aus beiden
Welten zu vereinen.
Wasserfall-Metapher.
Wie das Wasser Stufe für
Stufe nach unten strebt, so
schreitet ein Projekt Schritt
für Schritt voran.
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