Wirtschaft und Weiterbildung 4/2019 - page 16

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wirtschaft + weiterbildung
04_2019
R
Stellen Sie weitere Trends bei der Rednervermittlung fest?
Rubach:
Ja, definitiv. Mit Helmut Schmidt hatten wir natür-
lich ein Zugpferd. Die internationale Erfahrung zu Fragen der
Sicherheit bringt Volker Rühe jetzt ein. Insgesamt merke ich,
wie oft der VIP-Status bei Rednern gefragt ist oder der Mensch
mit dem besonderen Lebenslauf beziehungsweise der heraus-
ragenden Lebensleistung. Das Problem ist nur, dass Menschen
mit einem besonderem Leben nicht mehrere Male pro Jahr
darüber öffentlich reden wollen.
Was raten Sie Unternehmen, die einen prominenten Redner
für sich gewinnen wollen?
Rubach:
Wenn ich keine Zeit oder kein Netzwerk hätte, würde
ich mir einen externen Dienstleister holen. Also eine Redner-
agentur, die man mir empfohlen hat oder die ich im Internet
gefunden hätte. Per Mail würde ich mein Gesuch formulie-
ren. Die Antwort sagt dann bereits viel über die Qualität des
Dienstleisters aus. Wichtig wäre mir, in einem persönlichen
Gespräch den Eindruck zu bekommen, dass man mir nicht das
Kaninchen aus dem Hut zaubert, sondern mir Vor- und auch
Nachteile potenzieller Redner präsentiert. Wichtig wäre mir
auch, nur mit einem Ansprechpartner zu tun zu haben. Sprich:
Ich möchte gut beraten werden.
Sie coachen auch Redner?
Rubach:
Gemeinsam mit meinen journalistischen Kollegen
oder Kommunikationstrainern unterstütze ich unsere Red-
ner. Wir bieten aber auch Unternehmen an, ihre internen Red-
ner durch uns coachen oder trainieren zu lassen. Dazu zählt
häufig auch die Bearbeitung von Präsentationen und Feilen an
den Headlines. Mir persönlich macht das großen Spaß – und
wenn dann nach der Veranstaltung das gute Feedback kommt,
strahle ich genauso wie meine Klienten.
Interview: Martin Pichler
Redner/Thema am 9. Mai 2019 Was steckt dahinter?
Stefan Koch
Basketball-Bundesligatrainer,
TV-Sportmoderator,
Thema:
„Leading by Example“
Koch ist davon überzeugt, dass bei aller Flexibilität eine Führungskraft ihre grundsätzlichen Werte nicht infrage
stellen sollte. Letztendlich ist es wichtig, alle Teammitglieder davon zu überzeugen, mannschaftliche Kompetenz
vor individuelle Prominenz zu stellen und damit die Basis für dauerhafte Beziehungen und dauerhaften Erfolg zu
legen. Neben seiner Tätigkeit als Speaker arbeitet Stefan Koch als Kommentator und Experte beim Fernsehen.
Seine Fähigkeit, komplizierte taktische Sachverhalte einem breiten Publikum verständlich und unterhaltsam zu
präsentieren, hat ihn schnell zum Favoriten der Zuschauergemeinde gemacht.
Lola Güldenberg
Trendforscherin,
Thema:
„Wie
Innovationen wirken. Künstliche
Intelligenz an der Schnittstelle
zum agilen Arbeiten“
Welche Eigenschaften braucht man als Führungskraft, um künstliche Intelligenz im Unternehmen zu etablieren
und Teil eines Transformationsprozesses werden zu lassen? Und warum stellt ausgerechnet der Einsatz künstli-
cher Intelligenz einen Mehrwert hinsichtlich agiler Arbeitsmethoden dar? Beide benötigen keine fertigen Spezifi-
kationen. Lernen findet durch Beispiele statt. Kontinuierliches Feedback ist unabdingbar. Fehler werden nicht ver-
mieden, sondern begrüßt - als Grundlage für die nächste Iteration in einem ständigen Prozess, der nicht Regeln
betont, sondern Offenheit und die Fokussierung auf das Wesentliche durch Priorisierung.
Roland Ullrich
Experte für Neuro-Leadership,
Neuro-Finance,
Thema:
„Warum
unser Gehirn nicht mit Geld
umgehen kann“
Als Experte in der internationalen Finanzbranche zeigt Ullrich in seinen Vorträgen anhand der modernen Hirnfor-
schung auf, wie wenig es uns Menschen möglich ist, ökonomisch rationale Entscheidungen zu treffen. Mit einem
über viele Jahre angeeigneten Wissen in Psychologie und Neurowissenschaften setzt er gekonnt die spannenden
Erkenntnisse moderner Hirnforschung in die Praxis um und adressiert damit auch Führungskräfte aus HR und
Marketing.
Alexander Ratzel
Commercial Director DACH, SHL
(Talentmanagement-Software),
Thema:
„Führungserfolg von
morgen – Kontext als unter-
schätzter Faktor“
Ratzel unterstützt Führungskräfte und deren Teams, ihre Produktivität durch den Einsatz wissenschaftlich fun-
dierter Testverfahren, Benchmark-Daten und Technologien zu verbessern. Seit über zehn Jahren unterstützt
Ratzel als Consultant und Talentexperte Unternehmen bei der Abstimmung von HR- und Talentmanagement­
strategien basierend auf den individuellen geschäftlichen Herausforderungen. Ratzel verfügt über einen
Abschluss in Psychologie mit einem Schwerpunkt auf Arbeits- und Organisationspsychologie.
Insa Klasing
CEO & Co-Founder von The Next
We,
Thema:
„Der Zwei-Stunden-
Chef – Besser führen mit weniger
Führung“
Klasing fordert, den Mitarbeitern die Autonomie zu freien Entscheidungen zu geben. Sie hat es selbst ausprobiert:
Nicht nur ihr Team kam mit der Zwei-Stunden-Chefin prima klar, sondern sie selbst hatte plötzlich viel mehr Zeit,
sich um die Zukunft des Unternehmens zu kümmern. Die neu gewonnene Freiheit machte sie zu einem noch
besseren CEO. In ihrem Vortrag zeigt sie anderen Führungskräften, wie sie vom Autonomieprinzip profitieren und
wie sie mit weniger Führung mehr erreichen können. Die „Zwei-Stunden-Führung“ setzt laut Klasing ungeahnte
Kapazitäten bei Mitarbeitern frei und verschafft den Führenden schmerzlich ersehnte Freiräume.
Rubachs „Redner und Wissensforum“ in Berlin
Event.
Jutta Rubach führt in diesem Jahr wieder dreimal mit jeweils unterschiedlichen Referenten ihr
„Redner- und Wissensforum“ durch. Jeweils am Donnerstag ab 16.00 Uhr lernen die Teilnehmer in
drei Stunden fünf Redner kennen. Am Tag darauf bieten einige Redner 1,5-stündige Workshops zur
Vertiefung an. Das 3. Redner- und Wissensforum findet am 9. Mai 2019 ab 16.00 Uhr in Berlin statt.
Quelle:
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