wirtschaft und weiterbildung 1/2017 - page 55

wirtschaft + weiterbildung
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Unternehmen übernehmen und wie ein
Sicherheitsnetz aussehen könne. Unter-
nehmen müssten sich daher schon heute
darauf vorbereiten und ihre Vergütung
an Projekte koppeln und vielfältige Ar-
beitsmodelle anbieten. Um Talente zu
gewinnen, müssten sie vor allem zwei
Dinge bieten: Die Möglichkeit, sich Wis-
sen anzueignen und ein gutes Netzwerk.
„Es wird phantastische Möglichkeiten für
uns alle geben“, so die Beraterin. Das war
Maëlle Gavet, Executive Vice President of
Global Operations bei der Priceline Group
dann doch zu viel. „Ich bin besorgt über
das Schwarz-Weiß-Denken und die For-
derung, dass jeder vom Angestellten zum
Unternehmer werden muss“, mahnte die
Niederländerin. „Wir hier sind alle gut
ausgebildet, da ist das nicht so riskant.
Aber für viele ist das anders und ich bin
nicht sicher, ob jeder ein Entrepreneur
werden will.“ Der Applaus zeigte, dass
viele im Publikum ihre Bedenken teilten.
Bärbel Schwertfeger
Wie Peter Drucker das Management sah
Drucker hielt Marketing und vor allem Innovationen für
bedeutsame Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Er setzte
auf motivierte Mitarbeiter. Manche der von ihm erstmals
verwendeten Begriffe sind in die Umgangssprache einge-
gangen – wie etwa „Wissensarbeiter“ oder „Kernkompe-
tenz“.
Druckers fünf wichtigste Forderungen an Führungskräfte,
die in vielen einprägsamen Zitaten weiterleben (siehe Bei-
spiele), lauten: 1. Achte auf das Zeitmanagement (Selbstor-
ganisation ist die Basis des Erfolgs), 2. Betreibe Networking
(sich mit Kollegen, aber auch mit Kunden vernetzen), 3.
Sorge für Nachhaltigkeit (Ressourcen bestmöglich einset-
zen), 4. Konzentriere dich auf das Wesentliche (Wichtiges
von Dringlichem unterscheiden lernen) und 5. Vergiss nicht
zu handeln (eine hemdsärmelige Macherkultur ist hilfreich,
wenn sie strategisch unterfüttert ist).
Die wichtigsten Zitate von Peter F. Drucker:
· „Ein Manager wird dafür bezahlt, dass er die großen Fra-
gen seines Unternehmens sauber durchdenkt.“
· „Es ist besser, die richtige Arbeit zu tun (= Effektivität), als
eine Arbeit richtig zu tun (= Effizienz).“
· „Nichts motiviert den modernen Menschen mehr als eine
Chance, Steuern zu sparen.“
· „Das Wichtigste in einem Gespräch besteht darin, das zu
hören, was nicht gesagt wurde.“
· „Was alle erfolgreichen Unternehmer miteinander verbin-
det, ist die Fähigkeit, den Graben zwischen Entschluss und
Ausführung äußerst schmal zu halten.“
· „Konzentration ist der Schlüssel zu wirtschaftlichen Resul-
taten. Gegen kein anderes Prinzip der Effektivität wird so
regelmäßig verstoßen wie gegen das Grundprinzip der
Konzentration. Unser Motto scheint zu sein: Lasst uns von
allem ein bisschen tun! “
· „Management ist die Fähigkeit, Menschen wie dich und
mich produktiver zu machen.“
Zitate.
Peter Ferdinand Drucker (1909 – 2005) gilt als der Urvater des modernen Managements.
Der US-amerikanische Ökonom österreichischer Herkunft veröffentlichte zahlreiche einflussreiche
Werke über Theorie und Praxis des Managements.
Peter Drucker.
Im Jahr 2011
fragte die „Businessweek“,
warum Druckers Ideen nach
seinem Tod noch Gültigkeit
hätten.
· „Nichts Kompliziertes funktioniert. Nur simple Dinge funk-
tionieren.“
· „Wann immer du ein erfolgreiches Geschäft siehst, hat
jemand einmal eine mutige Entscheidung getroffen.“
· „Kein Kunde kauft jemals ein Erzeugnis. Er kauft immer
das, was das Erzeugnis für ihn leistet.“
· „Der Mensch ist eine veritable Lernmaschine. Man muss
ihn nicht motivieren, man darf ihm nur nicht den Schwung
nehmen.“
· „Was du nicht messen kannst, kannst du auch nicht len-
ken.“
· „Zweck und Ziel einer Organisation ist es, die Stärken
der Menschen produktiv zu machen und ihre Schwächen
unwesentlich.“
· „Es gibt Risiken, die einzugehen man sich nicht leisten
kannst und es gibt Risiken, die nicht einzugehen man sich
nicht leisten kann!“
· „In der modernen Wissensökonomie ist jeder ein Volon-
tär“.
· „In der Zukunft wird es zwei Arten von Unternehmenslen-
kern geben: solche, die global denken, und solche, die
arbeitslos sind.“
· „Wer führt, ohne dass ihm die Menschen folgen, geht nur
spazieren.“ (Dieses letzte Zitat ist ein gelungener Versuch
des Managementgurus Reinhard K. Sprenger, das Füh-
rungsverständnis Peter Druckers in eine moderne Sprache
zu übersetzen.)
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