wirtschaft und weiterbildung 1/2017 - page 59

wirtschaft + weiterbildung
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plädiert dafür, mehr Geld in Business-
Simulationen zu investieren. Die müss-
ten natürlich auf reale betriebliche Pro-
blemlösungen hin ausgerichtet sein und
sollten unbedingt so gestaltet werden,
dass sie von Gruppen von Mitarbeitern
gemeinsam bearbeitet werden könnten.
Denn gerade in der Auseinandersetzung
in Lernteams entstünden die benötigten
Lernfortschritte.
Die „Online Educa Berlin OEB“ im Ber-
liner Fünf-Sterne-Hotel „Intercontinen-
tal“ gilt nach Aussagen insbesondere der
ausländischen Besucher als einer der am
besten organisierten Kongresse mit den
vielfältigsten Diskussionsformaten. Die
OEB dauert zwei Tage. Es gibt eine eintä-
gige Vorveranstaltung mit 15 Workshops.
Die Highlights der beiden Kongresstage
sind vier Plenumssitzungen im großen
Ballsaal des Hotels. Ansonsten werden
14 Keynotes und mehr als 100 parallele
Workshops geboten. Erstmals wurde in
diesem Jahr den Teilnehmern das „OEB-
plus-Ticket“ angeboten. Es ermöglichte
den Zugang zu einer exklusiven Lounge.
Außerdem wurden Plätze in den vorderen
Reihen des Plenums sowie beim Essen
im Restaurant reserviert. Die wichtigste
Zusatzleistung bestand wohl darin, dass
OEB-plus-Inhaber mit ausgesuchten Key-
note Speakern in kleinem Kreis vertie-
fende Gespräche führen konnten.
Erstmals tauchte auf der OEB die Bewe-
gung „Virtually Connecting“ auf. Die
Mitglieder dieser Initiative besuchen als
zahlende Teilnehmer wichtige Kongresse
und berichten dann noch während der
Veranstaltung auf ihrer Internetplattform
ündlich
von ihren Eindrücken. Daheimgebliebene
können Fragen stellen und Ideen für eine
weitere „Berichterstattung“ einbringen.
„Virtually Connecting“ will so Menschen,
die keine Zeit oder kein Geld haben, eine
Konferenz zu besuchen, auf dem Laufen-
den halten.
Gudrun Porath
Die Weiterbildungsabteilungen von Un-
ternehmen sollten mehr darauf achten,
wie die Menschen heutzutage in ihrem
privaten Bereich neue Dinge hinzulern-
ten, hieß es auf der diesjährigen „Online
Educa“. Privat würde wie selbstverständ-
lich das Smartphone genutzt, um an
fehlendes Wissen heranzukommen. Ent-
sprechend müsse das „Mobile Learning“
mehr gefördert werden. Keynote Speaker
Jef Staes, Autor von Büchern wie „My
Organisation is a Jungle“, forderte: „Wer
kompetente und selbstsichere Mitarbeiter
braucht, die eine Organisation voranbrin-
gen, muss ihnen Freiheiten lassen.“
Außerdem kritisierten viele Kongress-
teilnehmer, die von den Unternehmen
„offiziell“ zur Verfügung gestellten E-
Learning-Kurse vermittelten zu viel the-
oretisches Wissen, statt die Mitarbeiter
fit für den Arbeitsalltag zu machen. Key-
note-Speaker Roger Schank meinte: „Die
Unternehmen geben viel zu wenig Geld
für gutes Online-Lernen aus.“ Schank
Die Zukunft des digitalen
Lernens: Mehr Simulationen
ONLINE EDUCA.
„Owning Learning“ hieß das Motto der „Online Educa Berlin 2016“.
Jeder müsse mehr Verantwortung für das eigene Lernen bekommen und Unternehmen
sollen mehr Simulationen anbieten, die von lernwilligen Teams bearbeitet werden sollten.
Fotos: Gudrun Porath
Aussteller.
Sehr begehrt sind inzwischen die wenigen Plätze für
Aussteller, die Kontakt zum fachkundigen OEB-Publikum suchen.
Plenum.
Zur Online Educa Berlin 2016 kamen Anfang Dezember
2.100 Besucher aus 93 Ländern, um 270 Referenten zu erleben.
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