wirtschaft + weiterbildung
09_2017
39
R
nen. Ihren Umsatz erzielen die Mitglieder
im Wuppertaler Kreis zum Teil auch mit
Weiterbildungsdienstleistungen für öf-
fentliche Auftraggeber – zum Beispiel mit
Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung
und der Integration von Arbeitslosen. Das
aktuelle Tätigkeitsspektrum (Anteil am
Gesamtumsatz) der Mitglieder des Wup-
pertaler Kreises sieht so aus:
• offene Seminare: 38,4 Prozent
• firmeninterne Seminare: 22,6 Prozent
• Prozessbegleitung, Coaching: 3,5 Pro-
zent
• Lehr- und Studiengänge: 11,3 Prozent
• Maßnahmen für öffentliche Auftragge-
ber: 18,8 Prozent
• Sonstiges (Bildungsforschung oder Ho-
telbetrieb): 5,4 Prozent.
Der sehr hohe Umsatzanteil der offenen
Seminare gilt in der Weiterbildungsbran-
che als zentrales Unterscheidungskrite-
rium zwischen „Akademien“ und „Trai-
ningsinstituten“, die in der Regel fast nur
firmeninterne Seminare durchführen.
Digitalisierung braucht Weiter
bildung
Nicht nur die gute Konjunktur sorgt dafür,
dass Weiterbildung gefragt ist, auch die
Digitalisierung kurbelt die Nachfrage an.
Wenn in den Unternehmen die Geschäfts-
modelle grundlegend neu ausgerichtet
werden, müssen Mitarbeiter geschult
werden, diese Entwicklung mitzugestal-
ten. Weiterbildung leistet einen Beitrag
dazu, Changeprozesse in den Betrieben
umzusetzen. Vielfältige Weiterbildungs-
möglichkeiten und die Gestaltung einer
Lernorganisation im Unternehmen sind
Herausforderungen, die von den Akade-
mien bewältigt werden – Bildungsange-
bote werden zum Beispiel arbeitsplatz-
nah auf Lernplattformen zur Verfügung
gestellt, die dann selbstgesteuert und be-
darfsorientiert von den Mitarbeitern abge-
rufen werden.
Weiterbildungsunternehmen werden
so zu Full-Service-Anbietern, die neben
dem traditionellen Bildungsangebot ein
breites Spektrum an mediengebundenen
Bildungsformaten anbieten, die in die
zunehmend digitalisierten Personalent-
wicklungsprozesse der Unternehmen
eingebunden werden. Angesprochen auf
die fünf wichtigsten Folgen der Digitali-
Quelle: Wuppertaler Kreis e.V. (www.wkr-ev.de)
Rang Trends im Management
„Dieser Trend sorgt für
Trainings-Nachfrage“,
sagen x Prozent
1
Digitalisierung der Geschäftsmodelle
86%
2
Agile Managementmethoden
72%
3
Veränderte Lern- und Arbeitsstile der „Generation Y“
67%
4
Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort
67%
5
Digitalisierung der Personalarbeit („People Analytics“)
67%
6
Neue Herangehensweisen, um Innovationen zu erzeugen
(zum Beispiel „Design Thinking“)
58%
7
Virtuelle Teams
53%
Die Top-Trends im Management
Tabelle 2.
Die Mitglieder des Wuppertaler Kreises wurden
gefragt, welche Management-Trends den größten Einfluss auf die
Weiterbildung haben.
Quelle: Wuppertaler Kreis e.V. (www.wkr-ev.de)
Rang Weiterbildungsformat
Zunehmende Bedeutung
vorausgesagt von x Prozent
1
Angebote für selbstgesteuertes Lernen
75%
2
Präsenzseminare mit Blended-Learning-Anteilen
75%
3
Simulationen und Virtual Reality
72%
4
E-Learning
72%
5
Coaching (Face-to-Face)
64%
6
Neue Technologien wie Gamification
61%
7
Großgruppenveranstaltungen mit Interaktion
56%
8
Teamentwicklung
50%
9
Online-Coaching
48%
10
Tagungen und Konferenzen
25%
11
Offene Seminare
22%
Weiterbildungsformate mit Zukunft
Tabelle 3.
Die Mitglieder des Wuppertaler Kreises wurden
gefragt, wie sich die Bedeutung bestimmter Weiterbildungsfor
mate in den nächsten fünf Jahren verändern wird. Die Bedeutung
nimmt „stark zu“ und „nimmt eher zu“ hieß es bei folgenden
Formaten.