wirtschaft + weiterbildung
09_2017
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„Konflikte lösen“ und „Identifikation mit
dem Job schaffen“ – bei diesen Aufgaben
helfen nur Führungspersönlichkeiten und
keine Nullen und Einsen.
These 5:
Das Prinzip von Befehl und Gehorsam
hat ausgedient!
Moderne Führungskräfte sind keine Alles-
besser-Wisser. Anweisungen wie „Tue
dies oder das, dann haben wir Erfolg“
sind heutzutage nicht mehr zielführend.
Führungskräfte und ihre Mitarbeiter müs-
sen sich vielmehr auf Augenhöhe begeg-
nen und gemeinsam im Prozess ermit-
teln, welche Lösungen zielführend sind.
These 6:
Die Antwort auf die Technisierung
lautet mehr emotionale Intelligenz!
Je mehr emotions- und seelenlose Tech-
nik in den Unternehmen und ihrem Um-
feld zum Einsatz kommt, umso bewuss-
ter müssen wir den persönlichen, emoti-
onalen Umgang miteinander suchen und
gestalten. Deshalb steigt die Bedeutung
von emotionaler Intelligenz für den Füh-
rungserfolg.
These 7:
Führung muss Orientierung, Halt und
Sicherheit geben!
Je diffuser, instabiler und von Verände-
rung geprägter das Unternehmensumfeld
ist, desto stärker sehnen sich die Mitar-
beiter nach Orientierung und Halt sowie
Sicherheit. Dieses Bedürfnis können letzt-
lich nur ihre Führungskräfte befriedigen,
wenn sonst alles im Umfeld „schwankt“.
Das setzt einen vertrauensvollen, wert-
schätzenden Umgang voraus.
These 8:
Führung ist Beziehung – Leader aus
Fleisch und Blut sind gefordert!
Sich als Chef kurz Zeit nehmen, sich
zusammensetzen und Probleme und
Verbesserungsvorschläge gemeinsam er-
örtern, ist allemal besser, als eine emoti-
onslose E-Mail zu senden – denn hierbei
ist die Führungskraft (und der Mitarbei-
ter) nicht als Mensch erfahrbar. Körper-
sprache und Tonalität, Mimik und Gestik
gehen verloren. Missverständnisse sind
somit vorprogrammiert, die sich negativ
auf die Beziehungsqualität auswirken.
These 9:
Führung heißt, Menschen erreichen
und Sinn stiften!
Die „Digital Natives“ der Generation Y
lassen sich durch die Aussicht auf Pres-
tige und Status im Job kaum beeindru-
cken und emotional binden. Vielmehr
stehen für die Leistungsträger von mor-
gen Sinnsuche und Selbstverwirklichung
im Vordergrund. Ähnlich ist dies bei den
Leistungsträgern von heute, die oft „Digi-
tal Immigrants“ sind. Auch sie wollen bei
vielen Vorhaben genau wissen „Warum?“
und fragen sich „Was bedeutet das für
mich beruflich und privat?“. Gefragt sind
deshalb kreative Führungsmethoden, die
die individuellen, persönlichen Bedürf-
nisse berücksichtigen, auch wenn dies im
Businessalltag schwerfallen mag.
These 10:
Empathie schafft die Erfolgs-
voraussetzungen!
Sich in die Gefühlswelt des Gegenübers
hineinzuversetzen, ist ein enorm wichti-
ges Führungsinstrument. Denn wenn die
Mitarbeiter positiv gestimmt sind, weil sie
sich wohl und gewertschätzt fühlen, sind
sie auch bereit, sich zu engagieren. Somit
ist die wichtigste Voraussetzung auch für
Innovation erfüllt.
These 11:
Führungskräfte müssen zu einer
„Marke“ werden!
Führungskräfte sollten sich ihrer Werte,
Überzeugungen und Stärken bewusst
sein und diese kommunizieren, damit sie
für ihre Mitarbeiter zu einer unverwech-
selbaren „Marke“ werden. Denn nur wer
authentisch ist und erkennbar zu seinen
Werten und Überzeugungen steht, ge-
winnt das Vertrauen von Menschen – also
auch das der Mitarbeiter.
These 12:
Ohne Vernetzung läuft nichts!
1.000 Facebook-Freunde kann jeder
haben. Sich offline zu vernetzen, ist auf-
wendiger, jedoch erfolgsentscheidend.
Kontakte und Beziehungen können zwar
online angebahnt werden, doch Vertrauen
setzt persönliche Begegnung voraus. Pro-
fessionelles Netzwerkeln erfordert das
Beste aus beiden Welten.
Barbara Liebermeister