WIRTSCHAFT UND WEITERBILDUNG 6/2017 - page 12

aktuell
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wirtschaft + weiterbildung
06_2017
Was haben erfolgreiche Füh-
rungskräfte gemeinsam? Das
haben die norwegischen Wis-
senschaftler Øyvind Martinsen
und Lars Glasø von der BI Nor-
wegian Business School unter-
sucht. Sie wollten im Einzelnen
wissen, welche Persönlichkeits-
merkmale bei erfolgreichen
Führungskräften besonders
ausgeprägt sind, wie sie auf der
Website ihrer Schule berichten.
„Bei Führungskräften spielt
die Persönlichkeit eine noch
größere Rolle als bei vielen
anderen Funktionen“, begrün-
den die beiden dies. Martinsen
und Glasø stützen sich dabei
auf Daten aus einer Studie aus
dem Jahr 2011, die das Admi-
Was erfolgreiche Führungs­
kräfte gemeinsam haben
FÜHRUNGSPERSÖNLICHKEIT
nistrative Research Institute
(AFF) der Norwegian School
of Economics durchgeführt
hat. Daran haben 2.900 norwe-
gische Führungskräfte teilge-
nommen, darunter 900 Frauen,
900 leitende Manager und
knapp 900 Führungskräfte aus
dem Öffentlichen Dienst. Die
Auswertung der Daten zeigt,
dass erfolgreiche Führungs-
kräfte durchweg hohe Werte
bei den sogenannten „Big Five“
der Persönlichkeitsmerkmale –
Stabilität, Extroversion, Offen-
heit gegenüber Erfahrungen,
Verträglichkeit und Gewissen-
haftigkeit – aufweisen.
Im Einzelnen zeichnen sich
gute Führungspersönlichkeiten
den Studienergebnissen zufolge
durch folgende Merkmale aus:
• Führungskräfte halten Druck
und Stress bei der Arbeit
stand (hoher Grad an emoti-
onaler Stabilität).
• Sie ergreifen die Initiative,
kommunizieren klar und sind
sehr kontaktfreudig (hoher
Grad an Extroversion).
• Sie sind innovationsfähig,
neugierig und haben ambi-
tionierte Visionen (hoher
Grad an Offenheit gegenüber
neuen Erfahrungen).
• Sie unterstützen Mitarbeiter,
kommen ihnen entgegen und
beziehen sie mit ein (hoher
Grad an Verträglichkeit).
• Sie können gute Ziele setzen,
arbeiten sorgfältig, halten
Ergebnisse nach und sind
sehr methodisch (hohes Maß
an Gewissenhaftigkeit).
Gemischte Teams? Oft gar nicht erwünscht
DIVERSITY-STUDIE
Gut ein Viertel der Berufstätigen in
Deutschland findet, dass das eigene Team
nicht vielfältig ist. Das ist ein Ergebnis der
Umfragereihe „So arbeitet Deutschland“
der Personalberatung S-Three, bei der rund
1.000 Festangestellte und Freelancer nach
verschiedenen Aspekten der aktuellen
Arbeitswelt sowie ihren Wünschen befragt
wurden. Die Antworten zeigen, dass Viel-
falt in Unternehmen nicht nur zu wenig
gelebt wird – gemischte Teams sind oft
auch gar nicht erwünscht. Besonders sel-
ten sind bislang Mitarbeiter verschiedener
Religionen (22 Prozent) und Menschen mit
körperlichen Einschränkungen (zwölf Pro-
zent) in deutschen Firmen vertreten.
Kaum Vielfalt.
Ganze 42 Prozent der deutschen Firmen setzen bislang gar nicht
auf Diversity-Maßnahmen, zeigt eine Befragung zum Thema „Diversity“.
Foto: S-Three
Wer sich für eine Ausbildung
interessiert, kann sich an offi-
zielle Stellen wenden, etwa
die Ausbildungsberatung der
Industrie- und Handelskam-
mern. Doch wessen Rat holen
Jugendliche am liebsten ein,
wenn sie vor der Qual der Aus-
bildungswahl stehen? Das hat
das Stellenportal Meinestadt.de
rund 500 Nutzer seiner Azubi-
App Talent Hero gefragt – mit
einer klaren Tendenz: Karriere-
beraterin Nummer eins ist dem-
nach die eigene Mutter. Zwei
Drittel der Befragten stufen
ihren Rat als wichtig oder sehr
wichtig für ihre Berufswahl
ein. Papas Karrieretipps wollen
mit 50 Prozent etwas weniger
Jugendliche hören.
BERUFSWAHL JUGENDLICHER
Ausbildung suchen,
Mama fragen
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