wirtschaft + weiterbildung
06_2017
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Kurz und Knapp
Roadshow.
Nach ihrem Start im
vergangenen Jahr wird die „HR
Innovation Roadshow“ auch 2017
wieder quer durch Deutschland
unterwegs sein, um HR-Start-ups
und Personaler zusammenzu-
bringen. Im Juli sind Stationen in
Düsseldorf, Hamburg und Stutt-
gart geplant. Diese und weitere
Termine und Informationen finden
sich unter
Expedition.
Am 17. und 18. Juli
startet in München wieder die
„HR Expedition“, die die Münchner
Start-ups HR Instruments und HR
Forecast gemeinsam mit der IHK
für München und Oberbayern initi-
iert haben. Halt gemacht wird bei
Microsoft, Netcentrik und Telefó-
nica Germany. Dort haben die
Teilnehmer die Möglichkeit, neue
Perspektiven auf das Thema Digi-
talisierung zu gewinnen. Details
gibt‘s unter
Coachingtag.
Für interessierte
Trainer, Coachs und Berater veran-
staltet der DVCT am 23. Juni sei-
nen „DVCT Mehr-Wert-Tag 2017“.
Die Teilnehmer sind eingeladen,
die Frage zu diskutieren, wie sich
Coaching und Training im virtu-
ellen Raum weiterentwickeln kön-
nen. Weitere Informationen zum
Programm und zur Anmeldung ste-
hen unter
reit.
Auch das noch.
Männer verdie-
nen nach wie vor mehr Geld als
Frauen. Warum das so ist, hat nun
eine Ökonomin analysiert – mit
einem erstaunlichen Ergebnis, wie
richtet: Demnach
halten Männer öfter Präsentati-
onen und arbeiten mehr mit Tabel-
lenkalkulationen als Frauen – was
offenbar bei ihren Vorgesetzten
ankommt und sich so auszahlt.
Frauen sollten also öfter mal zu
Powerpoint oder Excel greifen, lau-
tet das Resümee der FAZ.
„Panikmache ist nicht angebracht“
IAB-FORSCHER ZUR DIGITALISIERUNG
Das „IAB-Betriebspanel 2017“ zeigt: Unter-
nehmen, die die Digitalisierung spüren,
bilden Mitarbeiter mehr weiter als andere.
Aber betrifft die Digitalisierung nicht alle?
Joachim Möller:
Zwar ist es tatsächlich so,
dass die Digitalisierung manche Branchen
komplett umkrempelt. Aber ich denke
nicht, dass das für die Masse der deutschen
Unternehmen gilt, es gibt es auch Bereiche,
in denen sie insgesamt weniger zuschlägt.
Zudem gibt es auch Unternehmen, für die
die Digitalisierung noch nicht relevant ist.
Meine Prognose lautet daher: Für die Mehr-
heit der Unternehmen wird die Digitalisie-
rung eine Rolle spielen, dort werden sich
Tätigkeiten aber überwiegend evolutionär
verändern – sie wird dort meistens nicht zu
einer kompletten Disruption führen.
Heißt das also, die Digitalisierung ist gar
nicht so dramatisch?
Möller:
Sicher, die Digitalisierung wird den
Markt aufmischen. Es wird einige Verschie-
bungen geben. Aber auf Grundlage unserer
Forschung kann ich sagen: Panikmache ist
nicht angebracht. Wir haben Informationen
dazu, inwieweit die Digitalisierung Tätig-
keiten verändern kann. Wir können das
sogenannte Substitutionspotenzial errech-
nen, also wie hoch der Anteil der Tätig-
keiten ist, bei denen der Mensch in diesem
Beruf schon derzeit von einer Maschine
ersetzt werden könnte.
Weiterbildung profitiert doppelt von Zuwanderung
BILDUNGSSTUDIE
Die Zuwanderung von
Migranten stellt das deutsche
Weiterbildungssystem vor
Herausforderungen: So müssen
die neu Zugezogenen etwa fit in
der deutschen Sprache gemacht
werden. Gleichzeitig profitiert
die Weiterbildung aber auch
von den Neuankömmlingen:
So hat etwa knapp die Hälfte
der Weiterbildungsanbieter (46
Prozent) spezielle Weiterbil-
dungsangebote für Personen
Bildungsforscher.
Dr. Ute Leber, wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs-
forschung (IAB), und IAB-Chef Prof. Dr. Joachim Möller
Reicht das aktuelle Bildungsengagement
aus, um die Digitalisierung zu wuppen?
Ute Leber:
Unsere Daten zeigen zwar: Die
Anzahl der Betriebe, die weiterbilden, sta-
gniert. Aber zum einen ist in den Betrieben,
die von sich sagen, dass die Digitalisierung
bei ihnen stattfindet, der Anteil an Wei-
terbildungen deutlich höher – und das ist
die Mehrheit der deutschen Unternehmen.
Und zum anderen wird die Weiterbildung
dort, wo sie stattfindet, immer intensiver.
Wir denken, dieser Trend wird sich noch
verstärken, wenn weitere Bereiche und
damit Unternehmen in den Sog der Digita-
lisierung gezogen werden.
mit Migrationshintergrund
durchgeführt. Das hat der aktu-
elle „WB-Monitor“ ergeben, für
den das Deutsche Institut für
Entwicklungspolitik (DIE) und
das Bundesinstitut für Berufs-
bildung (BIBB) 1.878 Weiter-
bildungseinrichtungen befragt
haben. Die Teilnehmer profi-
tieren demnach jedoch nicht
nur direkt – also durch Kurse,
die die Migranten selbst besu-
chen – von der Zuwanderung:
Denn auch jene Deutsche, die
beruflich oder ehrenamtlich
mit Migranten zu tun haben,
professionalisieren sich nun
vermehrt durch Weiterbildung:
Jede zweite befragte Einrich-
tung (52 Prozent) hat Beschäf-
tigte in verschiedenen Arbeits-
feldern im Zeitraum zwischen
2015 und 2016 zu den Themen
„Interkulturalität“, „Migration“
und „Zuwanderung“ weiterge-
bildet.