wirtschaft und weiterbildung 2/2016 - page 51

wirtschaft + weiterbildung
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kultivieren und gezielt einzusetzen. Die
„Egometric“-Methode kann auch dazu
genutzt werden, um Trainern und Coachs
zu einer Alleinstellung zu verhelfen. Die
Jury lobte, dass mit dieser Methode die
Vielfältigkeit eines Menschen sinnvoll
gebündelt werde. Außerdem werde Men-
schen geholfen, Schattenanteile bewusst
ans Licht zu lassen.
Podiumsdiskussion zur
Zukunft des Trainings
Auf dem DVCT-Kongress gab es auch
eine lebendige Podiumsdiskussion zum
Thema „Ist Unternehmen durch Trai-
ning und Coaching zu helfen?“. Corinna
Vogt von der Ing-Diba wünschte sich von
Trainern, die mit neuen Konzepten und
Themen wie „Agilität“ an die Unterneh-
men heranträten, mehr „echte Expertise“
und „Business-Nähe“. Gianni Liscia,
geschäftsführender Gesellschafter von
Liscia Consulting in Paderborn, bemän-
gelte, dass viele Coachs und Trainer zu oft
versuchen würden, ausschließlich das zu
verkaufen, was sie selber umsetzen könn-
ten – zum Beispiel bestimmte Metho-
den. Dies führe häufig dazu, dass zwar
die Anfrage des Kunden bedient werde,
die Trainings- oder Coachingmaßnahme
allerdings nur Symptome und nicht die
Ursache behandle. Business-Coach Eck-
art Fiolka wies darauf hin, dass sich ein
Unternehmen bei der Auswahl eines
Trainers oder Coachs auch fragen müsse:
„Braucht es einen Coach, der Stabilität
und Sicherheit gibt? Oder jemanden, der
die Kultur dehnt und Impulse setzt?“ Fi-
olka empfiehlt jungen Coachs und Trai-
nern, mutig zu sein, Anstöße zu geben
und sich darauf zu spezialisieren, jemand
zu sein, der ein System in Schwingung
bringen könne.
Susanne Lübben, Vorstandsvorsitzende
des DVCT, wies aus Sicht des Verbands
darauf hin, wie sehr sich das Berufsbild
nicht zuletzt durch immer größere Bedeu-
tung der digitalen Medien verändere. „Es
geht sowohl in der Kunden- oder Klien-
tenbeziehung als auch in Marketing und
Vertrieb nicht mehr nur um persönliche
Kontakte. Darauf muss man sich als Trai-
ner oder Coach einstellen.“ Genau das
berichtete auch Carlo-Matthias Enk, der
bei der Deutschen Bahn für die Aus- und
Weiterbildung der rund 650 Ausbilder
und Trainer verantwortlich ist. Seine
Beobachtung: „Lernen und Arbeiten
vermischen sich immer mehr. Und weil
sich unsere Arbeitsplätze immer stärker
digitalisieren, digitalisiert sich auch das
Lernen viel extremer.“ Einig waren sich
die Diskutanten, dass sich die Arbeitswelt
rasant verändert. „Umso mehr müssen
Trainer und Coachs ihren Beitrag zu In-
novation und Stärkung der Wettbewerbs-
position ihrer Kunden stärker herausstel-
len“, betont Susanne Lübben.
Martin Pichler
R
Coach & Trainer Award 2015
des DVCT.
In der Mitte lächelt
Britta Ludwig. Daneben stehen
die „Zweitplatzierten“ Anna
Momber-Heers und Dr. Walter
Schoger.
Foto: Jasmin Theuringer
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