PERSONALquarterly 4/2015 - page 15

15
04/15 PERSONALquarterly
ABSTRACT
Forschungsfrage:
Welche Maßnahmen nutzt das Personalmanagement im demografischen
Wandel? Welche Maßnahmen sind empirisch wirksam?
Methodik:
Im Rahmen eines Mixed-Methods-Designs (halbstandardisierte Leitfadeninter-
views, schriftliche Fragebögen und Telefoninterviews) wurden drei Branchen untersucht. Die
Analyse kombiniert standardisierte und qualitative Daten.
Praktische Implikationen:
Eine Personalpolitik im Sinne der Fortschrittsfähigkeit
bündelt organisationale Maßnahmen (u.a. Partizipation, soziale Offenheit, Kooperation), die
Innovativität anregen können.
3
Responsivität bedeutet, dass Organisationen die Interessen
interner und externer Betroffener angemessen berücksich-
tigen. Diese Fähigkeit umfasst hinsichtlich der „demografi-
schen Risiken“ die Berücksichtigung der Diversität – Alter,
aber auch Gender oder Herkunft – der Erwerbsbevölkerung
und der Organisationsmitglieder.
3
Handlungsfähigkeit beschreibt das grundsätzliche Vermö-
gen, auf Abhängigkeiten und Probleme adäquat zu reagie-
ren. Dies bedeutet, Entscheidungen zu initiieren und voran-
zutreiben, zu beschließen und umzusetzen.
Als eine weitere wichtige Voraussetzung der Fortschrittsfähig-
keit gilt die Bereitwilligkeit und Akzeptanz der Beschäftigten,
Entscheidungen und Handlungen mitzutragen und umzu-
setzen. Nienhüser (2013) betont in diesem Zusammenhang
higkeit zurück (Etzioni, 1968; Kirsch, 1992). Das Konzept der
organisationalen Fortschrittsfähigkeit akzentuiert die Einbin-
dung gesellschaftlicher respektive sozialer Aspekte von Orga-
nisationen mit Blick auf ihre Innovationsfähigkeit. Betont wird
die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen
einer Organisation, wie bspw. Informationsfluss und Partizipa-
tion der Beschäftigten. In diesem Verständnis wird innovatives
Verhalten von drei Fähigkeiten – organisationaler Erkenntnis-
fähigkeit, Responsivität und Handlungsfähigkeit – angeleitet.
3
Erkenntnisfähigkeit ist die Fähigkeit der Organisation zur
Analyse und Reflexion getroffener und zu treffender Ent-
scheidungen. Die Entscheidungsfindung stützt sich auf die
systematische und regelmäßige Generierung von Informati-
onen und Wissen.
Quelle: Eigene Darstellung
Abb. 1:
Wirkungsmaßnahmen
Umweltbedingungen (Ressourcenabhängigkeiten):
- Branche, Cluster,
- Region, Arbeitsmarkt,
- Größe, ...
Organisationale Fortschrittsfähigkeit
3
Erkenntnisfähigkeit:
- Immaterielle Beteiligungsformen, ...
3
Responsivität:
- Mitarbeiterorientierung,
- Stakeholder, Umwelt, ...
3
Handlungsfähigkeit:
- Wissensmanagement, Arbeitsorga-
nisation,
- Kooperationen, ...
Organisation
Organisationsstrategie
Personalmanagement
Organisationsdemografie
Innovativität
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...68
Powered by FlippingBook