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          04/15  PERSONALquarterly
        
        
          
            SUMMARY
          
        
        
          
            Research question:
          
        
        
          Small, often young companies, have the reputati-
        
        
          on to be bad employers. The present article deals with the differences
        
        
          between small and large companies with regard to job conditions.
        
        
          Further, it is discussed how these differences may affect the success of
        
        
          recruting.
        
        
          
            Methodology:
          
        
        
          The above question is answered by providing results
        
        
          of several research projects conducted by the IfM Bonn. These pro-
        
        
          jects were focused on the responses to the need for professionals and
        
        
          leaders. Analyses were conducted with multiple regression analyses.
        
        
          
            Practical implications:
          
        
        
          Small and medium sized firms have better
        
        
          job conditions than expected. By using focused methods or person-
        
        
          nel marketing, these firms could improve their image as employers.
        
        
          Becoming attractive as employer, in turn, is essential to compete in
        
        
          the “war of talents” and to survive in the long term.
        
        
          
            LITERATURVERZEICHNIS
          
        
        
          Kay, R./Suprinovicˇ, O./Werner, A. (2010): Deckung des Fachkräftebedarfs in
        
        
          kleinen und mittleren Unternehmen: Situationsanalysen und Handlungsempfeh-
        
        
          lungen. Institut für Mittelstandsforschung Bonn (Hrsg.): IfM-Materialien Nr. 200.
        
        
          Mortsiefer, J. (1983): Zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem
        
        
          Phänomen der Arbeitszufriedenheit. Institut für Mittelstandsforschung Bonn
        
        
          (Hrsg.): IfM-Materialien Nr. 13.
        
        
          Oi, W. Y. (1990): Employment Relations in Dual Labor Markets (“It’s nice work
        
        
          if you can get it“), Journal of Labor Economics 9, S.125-149.
        
        
          Wagner, J. (1997): Firm Size and Job Quality: A Survey of the Evidence from
        
        
          Germany. Small Business Review 9: S. 411-425.
        
        
          Wiegran, G. (1993): Transaktionskostentheorie und Personalmarketing.
        
        
          München, Sinocon
        
        
          .
        
        
          Werner, A. (2004): Arbeitsbedingungen in KMU – Eine multivariate Analyse.
        
        
          Jahrbuch zur Mittelstandsforschung, S. 1-20.
        
        
          Werner, A. (2007): Entrepreneurial Signaling: Eine theoretische und empi-
        
        
          rische Analyse des Einflusses von höheren Bildungssignalen und Patenten auf
        
        
          innovative Unternehmensgründungen. Beiträge zur Personal- und Organisati-
        
        
          onsökonomik, Mering, Rainer Hampp Verlag.
        
        
          Wiswede, G. (1995): Einführung in die Wirtschaftspsychologie. München und
        
        
          Basel, Ernst Reinhardt Verlag.
        
        
          
            PD DR. ARNDT WERNER
          
        
        
          Institut für Mittelstandsforschung
        
        
          (IfM Bonn), Universität Siegen
        
        
          
            E-Mail:
          
        
        
        
        
        
          wurde dafür die Herbstbefragung 2009 von Creditreform e.V.
        
        
          herangezogen, an der sich insgesamt 4.030 Unternehmen be-
        
        
          teiligten. Zunächst fällt auf: Etwa die Hälfte der Unternehmen
        
        
          hat in diesem Zeitraum Personal gesucht. Rund ein Drittel
        
        
          davon hat Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung mit Fach-
        
        
          und Führungskräften angegeben.
        
        
          
            Kleine und junge Unternehmen können im
          
        
        
          
            „War for Talents“ erfolgreich bestehen
          
        
        
          Zentrales Ergebnis dieser Studie: Kleine Unternehmen, deren
        
        
          angebotene Arbeitsplätze für Fachkräfte überwiegend durch
        
        
          diese drei Arbeitsbedingungen gekennzeichnet sind, haben
        
        
          signifikant geringere Probleme bei der Stellenbesetzung von
        
        
          Fach- und Führungskräften. Weisen die Arbeitsplätze die drei
        
        
          Arbeitsbedingungen nicht oder nur in begrenztem Maße auf,
        
        
          liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Unternehmen Probleme
        
        
          bei der Stellenbesetzung haben, z.B. bei rund 45%. Sind die
        
        
          Arbeitsplätze für qualifizierte Arbeitnehmer dagegen mehr-
        
        
          heitlich durch die drei Arbeitsbedingungen gekennzeichnet,
        
        
          reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme bei der
        
        
          Stellenbesetzung auftauchen, auf 21%.
        
        
          Fazit: Kleine zumeist junge Unternehmen sollten nicht mit
        
        
          ihren „Reizen geizen“. Entgegen der weit verbreiteten Meinung
        
        
          schneiden sie bei den Arbeitsbedingungen, welche auch für
        
        
          die Rekrutierung wertvoller Fachkräfte wichtig sind, sehr gut
        
        
          ab. Durch eine frühzeitige Ansprache von Nachwuchskräften,
        
        
          Industriepraktika, praxistauglichen Aufgaben und gezielten
        
        
          Personalmarketingmaßnahmen können sie ihr Image als Ar-
        
        
          beitgeber ins rechte Licht rücken und – vor dem Hintergrund
        
        
          der demografischen Entwicklung in Deutschland – im „War for
        
        
          Talents“ erfolgreich bestehen.