Immobilienwirtschaft 5/2019 - page 15

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Wissensmanagement ist in der Immobilienwirtschaft ein Muss. Digitale Tools sollen
die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit unterstützen. Doch sie sollten sich in die vorhandene
Arbeitsumgebung integrieren lassen.
Thema arbeite. Bei Beos hat sich gezeigt,
dass die Mitarbeiter in erster Linie An-
wendungen akzeptieren, die sich direkt
in ihre Arbeitsumgebung am PC und für
diemobile Arbeit auf demSmartphone in-
tegrieren. So wurde die Einführung von
Slack als internes soziales Netzwerk au-
ßerhalb der Microsoft-Arbeitsumgebung
wieder rückgängig gemacht. Heute arbei-
ten die Mitarbeiter mit der Gruppenchat-
Funktion von Microsoft Teams.
Microsoft oder SAP haben deshalb eige-
ne Social-Media-Lösungen in ihr Ange-
bot integriert. CBRE fasst zum Beispiel
bereichsübergreifende Treffen in der Ma-
trixorganisation Yammer zusammen und
verbreitet die Inhalte auf diesem Weg
in den entsprechenden internationalen
Gruppen. So lasse sich ein Thema schnell
über den Globus verteilen, beschreibt es
Mike Schrottke. Der netzwerkende Aus-
tausch habe schon zu der Erkenntnis
geführt, dass man an anderer Stelle im
Unternehmen auch an dem geposteten
arbeiter in Deutschland oder europaweit
inWebinaren zu schulen. Die Schulungen
werden aufgezeichnet und imSystemhin-
terlegt. In dem globalen Unternehmen ist
dies ein großer Vorteil: Wer die Schulung
nicht live verfolgen konnte, kann sie sich
zu einemspäteren Termin ansehen und als
Wissenspool nutzen.
Zusätzliches Wissen stellt das Unter-
nehmen den Mitarbeitern weltweit über
die Online-Plattform MyLearning zur
Verfügung. Die Lernplattform auf Basis
von SAP Successfactors dient als klas-
sisches Verwaltungstool zur Organisati-
on und Abwicklung von Schulungen und
wurde zu einer Art „Netflix des Lernens“
ausgebaut. Hier werden den Mitarbeitern
Pflichtschulungen zugewiesen, aber auch
Vorschläge gemacht, etwa aufgrund der
Funktion, die sie ausüben. „Ich kann aber
auch selbst Kurse hinzufügen, für die ich
mich interessiere“, sagt Mike Schrottke.
Zusätzliche Lerninhalte stehen den Mit-
arbeitern über LinkedIn Learning und
den Harvard ManageMentor zur Verfü-
gung. Eine besondere Bedeutung haben
Videos, die in Zukunft verstärkt selbst
erstellt werden sollen. „Wir wollen dieses
interne Vernetzen vonWissen der eigenen
Mitarbeiter noch stärker nutzen und ganz
gezielt kurze Videos drehen, die den Mit-
arbeitern Impulse geben.“
Ein weiterer Bereich sind Social Net-
works. Große Software-Konzerne wie
Foto: CBRE GmbH, Beos AG
«
Gudrun Porath, Uslar
Schon bis 2020 will die Immobilienwirtschaft ihre digitalen Fähigkeiten signifikant ausbauen, stellt die
„Real Estate Asset Manager
Benchmarking Survey 2018 Digitale Transformation“
des Beratungsunternehmens PriceWaterhouseCooper fest.
Auf einer Skala von eins bis
zehn gaben sie den befragten Unternehmen eine Durchschnittsnote von 3,8, was den Stand der Digitalisierung von Geschäftsmodellen bis zu Mitarbei-
tern, Kultur und Organisation angeht. Digitale Vertriebskanäle sollen ausgebaut werden, Social-Media-Aktivitäten an Bedeutung gewinnen. Die interaktive
Kommunikation über mehrere Kanäle unter anderem zur Nutzung individueller Informationen werde als Wettbewerbsvorteil wahrgenommen.
Die Kurzstudie
„Innovativer Mittelstand 2025 – Herausforderungen, Trends und Handlungsfelder: Ableitungen für die Immobilienwirtschaft“
der Prognos AG sieht als besondere Herausforderung für den Wissenstransfer den Erhalt und die Mobilisierung von Know-how und
Kompetenzen der Schlüsselakteure.
Dies sei nach wie vor nicht ausreichend gelöst. Die Autoren empfehlen, ausscheidenden Mitarbeitern fruhzeitig
einen jungeren Mitarbeiter an die Seite zu stellen, um so das Wissen zu sichern. Zusätzlich und insbesondere vor dem Hintergrund mangelnder
Nachwuchskrafte seien neue Wege sowie flexiblere und attraktivere Möglichkeiten zur Wissenssicherung gefordert.
DAS SAGEN STUDIEN
Eine Möglichkeit zum digitalen Wissenstransfer sind Lernvideos.
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