Immobilienwirtschaft 5/2019 - page 14

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POLITIK, WIRTSCHAFT & PERSONAL
I
WISSENSTRANSFER
Face to Face & Interface
W
enn junge Mitarbeiter ins Unter-
nehmen kommen, so erläutert
Holger Matheis, der seit 2016 die
Bereiche Personal, Organisation, Recht,
Marketing und Bau imVorstand der Beos
AG verantwortet, dann werden sie in ei-
ner Startwoche gemeinsam eingearbeitet
und in die digitalen Tools eingewiesen.
Die Präsenzveranstaltung in der Zentrale
in Berlin fördere die Vernetzung, wenn
später alle zusammen interdisziplinär ar-
beiten müssten, wie es das Organisations-
prinzip des Unternehmens vorsehe.
Bei Beos betreuen Projektleiter von
der Finanzierung einer Immobilie bis
zum Exit den ganzen Lebenszyklus – im
Unterschied zu anderen Unternehmen
der Branche, die jeden Abschnitt im Le-
benszyklus einer Immobilie in organisa-
torischen Einheiten bearbeiteten, erläutert
Matheis. Das Prinzip der Organisation sei
die so genannte Projektwerkbank. Unter
der Führung des Projektleiters sitzen alle
in einer bestimmten Phase an dem Pro-
jekt Beteiligten an einemTisch, möglichst
auch physisch. So durchlaufe man an die-
ser Werkbank die einzelnen Phasen des
Lebenszyklus.
Alle digitalen Tools für den Wis-
senstransfer unterstützen diese inter-
disziplinäre Arbeit und gehören zudem
zum vertrauten Arbeitsumfeld aus der
Microsoft-Produktwelt. Auf der Intranet-
Plattform auf Sharepoint-Basis gebe es
eine Toolbox, erklärt Matheis. Darin seien
Wikis, Dokumenten-Bibliotheken und
FAQs hinterlegt. Die Mitarbeiter finden
dort passende Ansprechpartner zu be-
stimmten Themen, erfahren, wo sie sich
gerade im Lebenszyk
lus der Immobilie
befinden, welche vorgegebenen Prozesse
dort derzeit ablaufen oder welche anderen
Vorgaben es gibt. Informationen über die
internenDienst- und Beratungsleistungen
ergänzen die Toolbox.
Eine wachsende Bedeutung für die
Beos AG haben Lernvideos. Im Intranet
können die Mitarbeiter per Lernvideo
zum Beispiel erfahren, wie man eine Po-
werpoint-Präsentation erstellt, was Nach-
fragen vermeidenhelfen soll. Videos sollen
zukünftig noch stärker als bisher genutzt
und aufbereitet werden, um Präsenzfor-
mate wie zum Beispiel die Beos Acade-
my effektiver zu machen. Dieses Format
findet im Abstand von zwei Wochen statt
und wird mit Sonderthemen bestückt,
die zu 90 Prozent von Referenten aus der
eigenen Belegschaft vorgetragen werden.
Damit möglichst viele Mitarbeiter daran
teilnehmen können, werden alle Standorte
per Videokonferenzsystem zusammenge-
schaltet und die Webinare aufgezeichnet.
Online-Meetings und
Videokonferenzen nutzt
mittlerweile fast jedes
zweite Unternehmen
Online-Meetings und Videokonfe-
renzen nutzt mittlerweile fast jedes zweite
Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbei-
tern häufig, hat eine Umfrage des Bran-
chenverbands Bitkom aus dem Jahr 2018
ergeben. Die in der Umfrage ermittelten
Werte kann Beos ebenso wie das Im-
mobilienberatungsunternehmen CBRE
GmbH Deutschland bestätigen. Video-
konferenzsysteme seien ein wichtiges
Tool für den Wissenstransfer, erläutert
Mike Schrottke, seit Oktober vergangenen
Jahres Head of HR bei CBRE. Die für eine
Zusammenarbeit nötigen Gespräche und
Meetings fänden über denVideotelefonie-
dienst Skype statt, bei größeren Calls mit
vielen Teilnehmern werde ein Videokon-
ferenzsystemgenutzt. Dann kann es sogar
sein, dass ein Live-Call dreimal täglich zu
verschiedenen Tages- und Nachtzeiten
angeboten wird, damit aus jeder Zeitzone
Mitarbeiter dabei sein können. Das Video-
konferenzsystemdient auch dazu, dieMit-
Experten
„Vernetztes Arbeiten spielt
bei uns eine große Rolle.
Dafür nutzen wir Video-
konferenzen, Office 365,
Teams, OneNote, Share-
point und die Cloud. Über
unser internes soziales
Netzwerk können wir in-
terne Themen schnell über
den Globus verteilen.“
Mike Schrottke,
Head of HR, CBRE
GmbH Deutschland, Frankfurt
„Wir wollen beim Thema
Wissenstransfer digitaler
Vorreiter sein. Deshalb
haben wir ein Team, das
bereits sehr viel Neues
ausprobiert. Die Lösungen
müssen ausgereift sein,
bevor wir sie in der Orga-
nisation ausrollen.“
Holger Matheis,
Vorstand Beos AG, Berlin
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