Immobilienwirtschaft 5/2019 - page 6

Grafik: Immobilienwirtschaft; Quelle: JLL Germany, Berliner Bürovermietungs- und Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt im ersten Quartal 2019
6 SZENE
Politik, Wirtschaft & Personal
Drei Viertel aller neuen Büroflächen
in Berlin sind spekulativ gebaut
Auf dem Berliner Büromarkt werden derzeit 990.000 Quadratmeter ohne Vorvermietung gebaut. Das sind 75 Prozent aller
Büroflächen im Bau. 2014 lag dieser Anteil nur bei 22 Prozent. Fertiggestellt werden 2019 wohl 327.900 Quadratmeter –
123 Prozent mehr als 2018. Dennoch ist der Berliner Büromarkt quasi vollvermietet: Die Leerstandsquote sank im ersten
Quartal von 2,0 auf 1,9 Prozent. Mit einem Flächenumsatz von 217.900 Quadratmetern erreicht der Vermietungsmarkt im
ersten Quartal in etwa das Niveau des Vorjahresquartals, aber 41 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Bürover-
mietungs-
markt
Berlin
Flächenumsatz in m
2
Fertigstellung in m
2
Leerstandsquote
in Prozent
2014 2015 2016 2017 2018 2019
*
*Prognose; Stand April 2019
1.000.000
900.000
800.000
700.000
600.000
500.000
400.000
300.000
200.000
100.000
0
m
2
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
%
Flächenumsatz in m
2
Fünf-Jahres-Durchschnitt
(jeweils Q1)
STUDIE DES INSTITUTS DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT
Private Unternehmen halten nur 17 Prozent der Mietwohnungen
Der Struktur vonMietern und Vermietern
komme für die Enteignungsdebatte eine
ganz wichtige Rolle zu. Das geht aus der
Studie „Mieten, Modernisierungen und
Mieterstruktur – Vermieter in Großstäd­
ten im Vergleich“ des Instituts der Deut­
schen Wirtschaft (IW) Köln hervor. Die
Wissenschaftler haben kommunale, ge­
nossenschaftliche und private Vermieter
in deutschen Städtenmit mehr als 500.000
Einwohnern miteinander verglichen.
So sind die Mieten in kommunalen und
genossenschaftlichen Wohnungen seit
2013 kaum gestiegen. Dagegen gab es
deutliche Mietpreiserhöhungen bei pri­
vaten Eigentümern und vor allemprivaten
Wohnungsunternehmen. Allerdings ver­
dienen der Studie zufolge 57 Prozent der
Mieter, die bei einemprivatenWohnungs­
unternehmen gemietet haben, mehr als 80
Prozent desmittleren Einkommens und 44
Prozent sogar mehr als 100 Prozent.
Die größte Vermietergruppe in den unter­
suchten Städten sind die privaten Eigen­
tümer: Sie bieten aktuell 48 Prozent der
Mietwohnungen in Deutschland an. Die
Genossenschaften folgen mit 24 Prozent
und die privaten Wohnungsunternehmen
mit 17 Prozent. Neun Prozent der Woh­
nungen werden von kommunalen Woh­
nungsgesellschaften angeboten, gemein­
nützige Organisationen spielen mit drei
Prozent nur eine geringe Rolle.
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