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5.2019
es bereits in der Vergangenheit gestalte-
rische Planungsvorhaben ähnlicher Natur
im betroffenen Lebensraum? Wie ist die
Einstellung der Bevölkerung zum Thema
städtebauliche Veränderung? Wer sind
die zentralenMeinungsbildner aus Politik
und Gesellschaft vor Ort?
Eine Fokusgruppen-basierte Mei-
nungsforschung sowie eine grundlegende
Umfeld- und Stakeholderanalyse können
schnell Auskünfte zu diesen wichtigen
Fragen geben. So können Konfliktpoten
ziale frühzeitig erkannt und bei der Pla-
nung berücksichtigt werden.
E
s sind vor allem gesellschaftliche und
soziale Themen wie steigende Mie-
ten, Gentrifizierung, Umwelt- und
Naturschutz oder die Reduzierung von
Frei- und Kreativflächen, die bei Immo-
bilienprojekten die Interessen der Politik
wecken und auf das Unverständnis von
Anwohnerinnen und Anwohnern tref-
fen. Eine frühzeitige Öffentlichkeitsbetei-
ligung, die bei der Projektentwicklung von
Beginn an mitgedacht und kollaborativ
entwickelt wird, kann diesen bekannten
Entwicklungen entgegenwirken.
Kommunikation beginnt
vor dem eigentlichen
Sicht- und Hörbarwerden
des Bauprojekts
Den richtigen Zeitpunkt für die Kom-
munikation zu einem Bauvorhaben zu
finden, ist meist jedoch kein leichtes Un-
terfangen, denn Kommunikation beginnt
weit vor demeigentlichen Sicht- oder Hör-
barwerden eines Projekts. Wenn wir von
Kommunikation zu einem bestimmten
Vorhaben sprechen, denken wir zumeist
an die externe (senderorientierte) Kom-
munikation im Sinne der klassischen Öf-
fentlichkeitsarbeit oder desMarketings zu
einem Projekt.
Lange Zeit galt dabei das Credo, das
eine frühzeitige Information ausreichend
sei, um die Bürgerinnen und Bürger auf
bauliche Veränderungen in der Nachbar-
schaft „einzustimmen“. Und um es klar
zu sagen: Eine frühzeitige, umfassende,
transparente und nachvollziehbare In-
formationspolitik zu einem Bauvorhaben
»
ist nach wie vor ein zentraler Dreh- und
Angelpunkt in der Kommunikation.
Dennoch reicht es heute bei Weitem
nicht mehr aus, die betroffenen Anwoh-
nerinnen und Anwohner vor vollendete
Tatsachen zu stellen und lediglich über ein
weitgehend gut durchgeplantes Vorhaben
zu informieren.
Ausgangspunkt für die Kommuni-
kation zu einem kritischen Bauvorha-
ben sollte daher immer eine sorgfäl-
tige Analyse der sozialen, kulturellen,
gesellschaftspolitischen und kommuni-
kativen Rahmenbedingungen sein. Gab
Quelle: NeulandQuartier GmbH
Alles ist Kommunikation
Stuttgart 21, Tempelhofer Feld, Dietenbach: Bürgerbeteilung verzögert Bauvorhaben oder
macht sie unmöglich. Eine Agentur, die schon oft erfolgreich zwischen Bauunternehmen und
Bürgern vermittelt hat, sagt, worauf es hier ankommt.
Information ist das Min-
deste, Kooperation der
Königsweg der Bürgerbe-
teiligung.
Grad der Beteiligung
INFORMATION
KONSULTATION
KOOPERATION
Grad der Einflussmöglichkeit