3
5.2019
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
zurzeit sind besonders viele Gedanken in der Welt über Werte, unsere
Lebensgrundlagen und – ja – den Sinn dessen, was wir tun. Unterneh-
men und Mitarbeiter fragen vermehrt nach dem „personal why“. Men-
schen lesen Bücher von Rifkin vielleicht und Nothegger, beschäftigen
sich mit dem Teilen und sind – jedenfalls freitags – immer wieder auf
der Straße im gemeinsamen Kampf für die Zukunft. Dies alles spielt
sich eher im Bauch ab als im Kopf. Deswegen tun sich große Teile der
Gesellschaft auch so schwer, es sinnvoll zu finden, dass andere ihren
Sinn darin zu sehen scheinen, viel Geld zu verdienen.
Der Architekt Schmitz-Morkramer sprach auf dem RICS Focus über
die „Sinnhaftigkeit von Orten“ aus städtebaulicher Sicht. Es gibt Im-
mobilienbanken, die nur nachhaltiges Investment finanzieren. Viele
Immobilienunternehmen handeln wertebasiert – auch jenseits ihres
sozialen Engagements. Oft blitzt er auf, der Sinn des persönlichen oder
unternehmerischen Tuns für die Gesellschaft. Es ist Zeit, in der Im-
mobilienwirtschaft verstärkt nach dieser Sinnhaftigkeit zu suchen und
sie offensiv zu vertreten. Ein solches Bewusstsein erlaubt es einem, in
der Enteignungsdebatte laut zu werden und nicht nur still, unter den
Anfeindungen leidend, auf die Gerichte zu hoffen.
Auch wir beschäftigen uns mit Sinnsuche. Wir wurden fündig. Nach-
dem wir Digitalisierungsthemen journalistisch ja bereits seit vielen
Jahren intensiv behandeln, haben wir diese Themen zu unserem Le-
bensinhalt erklärt: Wir werden künftig verstärkt über schlankere Pro-
zesse, neue Geschäftsmodelle, die sinnvollere Nutzung von Zeit und
Ressourcen berichten. Mit dem Ziel, Ihrem beruflichen Leben – sollte
es einigermaßen gut laufen – vielleicht einen neuen Sinn zu geben ...
Ihr
Sinnsuche und Digitalisierung
„Digitalisierung ist nicht
der Sinn an sich, aber sie
kann zu einer sinnvolle-
ren Nutzung von Zeit und
Ressourcen beitragen.
Deswegen werden wir
künftig mehr darüber
berichten.“
Dirk Labusch
, Chefredakteur