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2-01.2019
Nachtreffen im November. Es zeigt sich: Die Projekte, die vorangebracht wurden,
sind keine Selbstläufer. Sie brauchen das Engagement der Preisträger.
Man verkaufe das als Wohnkonzept und
als Marketinginstrument. Die Bewohner
ihrer Musterwohnungen seien sehr zu-
frieden mit diesem Projekt und wollten
auf die Annehmlichkeiten von AAL nicht
mehr verzichten.
Asset Check:
Die Vernetzung der
Datensilos als große
Herausforderung
Der von Bulwiengesa und Drees &
Sommer gemeinsam entwickelte „Asset
Check“ ist ein Schnellanalyse-Online-
Tool, das Daten zu Vergleichsmieten und
Renditen etc. darstellt, indem es Markt-,
Demographie- und Gebäudetechnik-
Benchmarks darstellt. Mitentwickler Nor-
man Meyer, Leiter Digitale Geschäftsmo-
delle bei Drees & Sommer, betonte, eine
strukturierte Aufbereitung der gebäude-
technischen Benchmarks habe es bis da-
hin noch nie zusammenmit Marktbench-
marks in einemProdukt gegeben. Das, was
für Büroimmobilien entwickelt wurde, sei
inzwischen weiterentwickelt worden für
Retail- undWohnimmobilien, aber immer
bezogen auf Investment-Immobilien.
Herausfordernd sei insbesondere, das
Tool so zu gestalten, dass der Kunde nicht
erschlagen werde von den Daten. Im Mo-
ment werde das Produkt ausgerollt.Man sei
hier imGesprächmit klassischenAssetMa-
nagern.Während es zunächst noch bei den
großen Unternehmen verbreitet werden
soll, sei danach angedacht, es in die Breite
zu tragen, etwa zum Projektentwickler in
Wanne-Eickel oder Cottbus. Im Moment
arbeite man intensiv an der Thematik, wie
die Vielzahl der einzelnen Datensilos mit-
einander vernetzt werden könnte. Es gehe
um ein schnittstellenoffenes System.
Infrastruktur selbstbestimmt ausgestalten
zu können. Doch davon sei man noch ein
Stück weit entfernt.
Pflege@Quartier:
Problem Weiterfinan-
zierung – Gesobau
führt Projekt fort
Das Projekt „Pflege@Quartier“ ist ein
Vorhaben, das seit 2015 exemplarisch im
MärkischenViertel in Berlin durchgeführt
wird. Gemeinsam mit der AOK Nordost
will die Gesobau AG dabei herausfinden,
ob und wie moderne Technik dazu bei-
tragen kann, auch bei steigendem Pflege
bedarf denVerbleib einesMenschen in der
eigenen Wohnung zu gewährleisten.
30 Wohnungen wurden mit Technik
des Ambient Assistence Living (AAL)
ausgestattet, soHelene BöhmvomReferat
Soziale Quartiersentwicklung der Geso-
bau. Wichtig sei es damals gewesen, eine
Musterwohnung auszustatten und dies
mit einem Quartierskonzept zu verbin-
den. Die Bewohner wurden geschult. Die
Gesobau entwickelte eine eigene Plattform
mit demNamen seniorennetz.berlin/l/de.
Im Jahr 2016 habe das Land Berlin
mit seinen kommunalen Wohnungs
unternehmen einen Kooperationsvertrag
geschlossen, in dem man sich von der
Idee, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu
entwickeln, verabschiedet habe, denn
dazu bräuchte man 1.000 Wohnungen.
„Wir sind anfangs davon ausgegangen,
dass der GKV-Spitzenverband ein solches
Projekt finanziert“, so Helene Böhm. Aber
für Menschen ohne großes Eigenkapital
gebe es so etwas nicht.
Trotzdem führe die Gesobau aber das
Projekt weiter, und zwar als Pflege@Quar-
tier-Konzept. Es bleibe bei den 30Mietern.
„Wir ziehen das durch, und zwar so, dass
wir schwarze Zahlen schreiben“, so Böhm.
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Dirk Labusch, Freiburg
Links oben: Redaktion, Preisträger
sowie die Sponsoren Ralf Haase (2.v.r.)
und Steffen Göbel (5.v.r.)
Links unten: Thomas Ahlborn
erklärt die KeepFocus-Cards-Welt.
Rechts oben: Ein gutes Tool ist nie fertig,
so die Auffassung von Norman Meyer.
Rechts unten: Die Gesobau führt ihr Pro-
jekt alleine weiter, sagt Helene Böhm.
Rechts: ZIA-Sprecher Andy Dietrich