Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 131

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9.2017
Start-up-Unternehmen. Eine Serie.
Medici Living: „Ein globales Netzwerk spannen“
Die Gründer
Die Medici Living Group wurde 2012 von
Gunther Schmidt (33), Robert Gmeiner (29)
und Ferdinand von Fumetti (27) in Berlin ge-
gründet. Schmidt ist heute CEO, Gmeiner und
von Fumetti Managing Directors. Während
seine beiden Mitgründer zuvor als Unterneh-
mensberater arbeiteten, begann Schmidt seine
Karriere imBankenwesen. Er baute bereits das
Berliner Start-up eKomi auf.
Wie sieht die Start-up-Szene in der Immobilienwirtschaft aus?
Wir stellen in jeder Ausgabe ein kreatives PropTech- oder FinTech-Unternehmen vor.
Diesmal: Die
Medici Living
Group aus Berlin.
Die Idee
Die Medici Living Group entwickelt weltweit
Co-Living-Konzepte und betreibt die entspre-
chenden Gebäude auch selbst. Dabei verfolgt
das PropTech-Unternehmen eine Zwei-Marken-
Strategie. UnterMedici Living bietet es Studieren-
den und Praktikanten online möblierte Zimmer
zum Flatrate-Preis an. In Partnerschaft mit Asset
Managern und Hausverwaltungen mietet Medici
dafür Bestands- und Neubauimmobilien lang-
fristig an. Mit der neuen Marke Quarters richtet
sich das Berliner Start-up an Young Professionals.
Die ersten Quarters-Neubauten haben bereits in
Berlin und New York eröffnet. Vermarktung und
Vermietung der Wohnungen laufen komplett di-
gital. Insgesamt bewirtschaftet Medici nach eige-
nen Angaben zurzeit markenübergreifend rund
1.200 Apartments in Deutschland, den Nieder-
landen und den USA.
Die Entwicklungszeit
Sich im Immobilienbereich zu etablieren, war für das junge Unternehmen
– genau wie für andere Start-ups, die in die Branche drängen – eine große
Herausforderung. Zumal: Viele Marktteilnehmer hätten das Konzept an-
fangs gar nicht ernst genommen, berichtet Managing Director Ferdinand
von Fumetti. Heute hingegen würden viele Skeptiker von damals eng mit
der Medici Living Group zusammenarbeiten.
Geplante Änderungen
Die Medici Living Group will vor allem eins:
wachsen. Derzeit bereitet das Unternehmen den
Kauf weiterer Objekte und den Eintritt in neue
Märkte vor. Mittelfristig will das Start-up so ein
globales Netzwerk spannen und weltweit Immo-
bilien anbieten. Darüber hinaus prüft die Medi-
ci Living Group aktuell die Lancierung weiterer
Marken für andere Zielgruppen.
Der Unterschied zu etablierten Unternehmen
Die Medici Living Group richtet ihre Produkte nach eigenen Angaben kom-
plett an den Bedürfnissen einer bislang weniger beachteten Generation aus.
Um dieser gerecht zu werden und das Produkt weiterzuentwickeln, hinter-
frage das Unternehmen das eigene Modell aus Kundensicht immer wieder.
Im Zuge dessen würden beispielsweise die Interaktion mit demMieter, aber
auch Branchenstandards wie Mietvertragslaufzeiten und Pricing-Modelle
zunehmend digitalisiert.
175 PROPTECH-START-UPS: EINE BRANCHE IM WANDEL
Inzwischen haben sich in der Immobilienbranche 175 PropTech-Start-ups gegründet. Mit ihren häufig günstigeren und wendigeren Geschäftsmodellen
wollen sie etablierten Immobilienunternehmen das Wasser abgraben. Zudem gibt es knapp ein Dutzend auf Immobilien spezialisierte FinTech-Start-ups.
Sie setzen auf digitale Prozesse, die die alte Welt der Fonds und Banken überflüssig machen sollen. Doch wer sind die Newcomer auf dem Markt,
welche Ideen haben sie und welche Ziele möchten sie verfolgen? Wir stellen Ihnen in einer Serie in jeder Ausgabe der „Immobilienwirtschaft“ ein
PropTech- oder FinTech-Unternehmen vor.
Alle Beiträge finden Sie außerdem auch online unter
Ferdinand von Fumetti, Mit-
gründer und Geschäftsführer
der Medici Living Group
Foto: Medici Living Group
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