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MARKT & POLITIK
I
VERBANDSINFORMATIONEN
D
ie Reformkommission „Bau von Großprojekten“ unter der Leitung des Bundes-
ministers für Verkehr und digitale Infrastruktur hat sich schwerpunktmäßig mit
Großprojekten der öffentlichen Hand beschäftigt. Die im Anhang des Endberichts
aufgezeigten Handlungsempfehlungen heben stark auf technische Entwicklungsmög-
lichkeiten der Planungs- und Projektsteuerung mittels Softwaretools ab. Das Building
InformationModeling (BIM) soll hier einenGroßteil der Risiken inChancen für Prozess
und Projektbeteiligte verwandeln.
HETEROGENE BAUKULTUR
Die Baukultur inDeutschland ist geprägt durch eine heterogene
Struktur von Bauherren, Planern und Unternehmern, die durch die jeweiligen Kam-
mern geschützt und gestützt wird. Wenn wir diese gewachsene Kultur in Deutschland
beibehalten und stufenweise reformierenwollen, so bedarf es unserer Ansicht nach einer
Übergangsphase in die neue Welt des BIM. Unsere Ausarbeitung sieht die technischen
Entwicklungsmöglichkeiten in Planung und Prozess ebenfalls als wichtig an, stellt jedoch
die tatsächliche Bauaufgabe in den Fokus. Da jedes Bauprojekt immer ein Prototyp ist,
der meist eine Vielzahl von neuen Parametern zu berücksichtigen hat, wollten wir ein
Verfahren entwickeln, das diesen Anforderungen gerecht wird.
ImEinklangmit denHandlungsempfehlungen der Reformkommission schlagenwir
eine Revision der bekannten und bewährten DIN 276 vor: Sie sollte um eine Experten-
runde namens „Risikorat“ ergänzt werden. Mit Einführung dieses Gremiums, das zu
Beginn eines Projekts eine nachvollziehbare Einschätzungmöglicher Risiken vornehmen
soll, kann jedes Projekt genauer kalibriert werden.
PROJEKTSTEUERER IM FOKUS
Angelehnt an bestehende Strukturen der DIN 276 werden
in einer Matrix Risiken aufgenommen, bewertet und imweiteren Projektverlauf immer
wieder beleuchtet. Die Ergebnisse sind für alle Beteiligten im Bauteam und für Dritte
nachvollziehbar. Diese deterministische Betrachtung steht neben der probabilistischen
Methode, die jedoch der Zuarbeit eines weiteren Fachspezialisten bedarf. Bei den mit
unserem Papier unterbreiteten strukturellen und methodischen Instrumenten steht der
Projektsteuerer als Hauptakteur imMittelpunkt. Nur wenn das Fachwissen des jeweiligen
Kompetenzträgers eingebunden und im Projekt verantwortlich geführt wird, kann ein
erfolgreiches Projekt als Summe der Leistung aller am Projekt Beteiligten umgesetzt
werden. Unsere Empfehlungen sehen wir als potenziell wertvolles Werkzeug an, um
Projektbeteiligte zu Projektteams zu schmieden.
Das Papier ist als PDF kostenlos abrufbar über die RICS Geschäftsstelle (E-Mail an
Christine Ciampa,
Projektbeteiligte zu
Projektteams schmieden
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Paul Holmes MRICS, Professional Group Built Environment
RICS
Vor dem Hintergrund
der viel diskutierten Groß-
baumaßnahmen der öffentli-
chen Hand haben die Mitglie-
der der Professional Group
Built Environment der RICS in
Deutschland Empfehlungen
zum Thema „Risikomanage-
ment am Bau“ erarbeitet.
13. RICS-Focus „Digitaler Angriff auf etablierte Geschäftsmodelle!“
am 27. April 2017 im Auditorium Friedrichstraße Berlin:
Renommierte Referenten beleuchten aus der Praxis, wie sich die digitale Transformation auf die immobilienwirtschaftlichen Bereiche Finanzierung,
Asset Management sowie Vermittlung und Verkauf auswirkt. Programm und Anmeldung unter
Referenten: Prof. Dr. Sabine Fischer (Professorin für Ideenökonomie in der digitalen Transformation), Jörn Stobbe FRICS (Union Investment), Michael
Ullmann (Kapitalfreunde), Moritz Eversmann (Vivum), Jan Peter Trampe (Hypoport und Dr. Klein), Frank Schwarz (Schwarz Financial Communication),
Carl Friedrich von Stechow (Zinsland), Florian van Riesenback FRICS (Empira), Susanne Eickermann-Riepe FRICS (PwC), Nicolas Jacobi (Immomio),
Dr. Michael Bütter MRICS (Scout 24), Marc Kömmerling (Cadman The World of Real Estate Marketing). Moderation: Sven Johns (Mosler & Partner).