Immobilienwirtschaft 09/2016 - page 23

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immerhin, dass der Business-Center-Anbieter Regus angekün-
digt hat, seine Expansionspläne in Frankfurt zu beschleunigen.
„Entscheidend dafür, wie sehr Frankfurt vom Brexit profitieren
wird, ist der Ausgang der Austrittsverhandlungen“, betont Ape.
Erst wenn die Konsequenzen besser absehbar seien, lasse sich
abschätzen, welche Firmen London mit welcher Zielrichtung
auf dem Kontinent oder in der näheren Nachbarschaft verlassen
werden. Ape schätzt, dass sich die Austrittsverhandlungen bis zu
drei Jahre hinziehen könnten. An freien Büroflächen herrscht in
Frankfurt kein Mangel: Zahlreiche Bauprojekte (1,6 Millionen
Quadratmeter) kämen bis dahin zum Abschluss, so Ape. Außer-
dem seien zurzeit viele Büros unvermietet – Leerstandsquote:
11,2 Prozent, zum Vergleich London: 3,7 Prozent. Anders sieht
dagegen die Situation auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt aus.
„Dieser ist bereits jetzt wegen des starken Zuzugs recht ange-
spannt“, gibt Ape zu bedenken. Innerhalb eines Jahres zogen
die Preise im Schnitt um acht Prozent an. Die Vermietung von
Gewerbeimmobilien in London dürfte allerdings komplizierter
werden. „Das Preisniveau wird sich stärker spreizen und Incen-
tives – wie mietfreie Monate – werden wohl eine größere Rolle
spielen“, mutmaßt Pörschke. So verkaufte British Land, einer der
größten britischen REIT-Fonds, JLL zufolge vor wenigenWochen
eine Büroimmobilie in der Londoner Oxford Street für stolze 400
Millionen Pfund an einen Käufer aus denUSA. Dass der so tief in
die Tasche griff, ist wohl nicht nur dem über 100 Jahre laufenden
Mietvertrag zuzuschreiben.
SCHNÄPPCHENPREISE FÜR AMERIKANER
Die starke Abwertung
des Pfunds dürfte gleichfalls eine Rolle gespielt haben. „Für
amerikanische Immobilieninvestoren bewegen sich die Preise
für Immobilien in Großbritannien fast auf Schnäppchenniveau“,
sagt Thomas Beyerle, Geschäftsführer von Catella Property. Ge-
genüber dem US-Dollar fiel die britische Währung zeitweise auf
ein neues historisches Tief – Wertverlust in der Spitze: knapp
15 Prozent. „Allein dies kann die Rendite auf Dollar-Basis über
einen Prozentpunkt hochziehen“, hat Beyerle nachgerechnet.
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