Immobilienwirtschaft 09/2016 - page 29

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nach dessen Schließung. Geplant ist dort
ein Forschungs- und Industriepark.
Für grundlegende Entscheidungen
wie Standortverlagerungen aus UK heraus
ist es zwar aktuell noch zu früh. Doch in
der Region Rhein-Neckar ist man zumin-
dest vorbereitet. „Wir werden die weitere
Entwicklung sehr genau beobachten, um
Rhein-Neckar zum passenden Zeitpunkt
als Standort für britische und internatio-
nale Unternehmen konkret ins Spiel zu
bringen“, so Stefan Orschiedt, Leitung
Standortmarketing/Wirtschaftsförderung
derMetropolregionRhein-NeckarGmbH.
Der Gemeinschaftsstand zählt inzwischen
zu den größten derMesse und vereint viele
Partner aus der Region wie ABB Grund-
besitz, BASF, Beegy, Diringer & Scheidel,
Freudenberg Real Estate, MVV Energie
oder SAP, um nur einige zu nennen.
Man positioniere sich 2016 zudem
als „Digitale Modellregion“, erklärt Or-
schiedt. Im Zentrum steht die intelligente
Vernetzung im Bereich der öffentlichen
Infrastrukturen. Immerhin gilt der Rhein-
Neckar-Kreis als bedeutendster Standort
der IT-Branche in Deutschland und als
„Smart County“. Weiterer Schwerpunkt
der Metropolregion ist das Thema Kon-
version: Auf den Patton Barracks wächst
der Heidelberg Innovation Park (HIP)
– ein Hotspot für Unternehmen aus den
Bereichen IT, digitale Medien und Indus-
trie 4.0. Ein erster Markstein wird das Ge-
schäftsentwicklungszentrum„Organische
Elektronik“. Auf den Taylor Barracks in
Mannheim entsteht zudem ein innova-
tiver grüner Gewerbepark mit elektro-
mobilem Lieferverkehr.
Stavros Efrimidis, CEO der WCM
Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, sieht
sein Unternehmen nach der Brexit-Ent-
scheidung als Profiteur. „Flächennachfra-
gen verändern sich, Preise steigen, deut-
sche Metropolregionen reagieren dabei
verschieden. Frankfurt wird gewinnen
und auch Berlin wird zu den Profiteuren
gehören, da weitere Unternehmen von
London nach Berlin verlagern werden,
mit der Start-up-Szene als Treiber.“ Viel
einschneidender für die Märkte als die
aktuelle Brexit-Diskussion hält Johannes
Anschott, Vorstandsmitglied der Com-
merz Real AG, die anhaltende Minuszins-
Politik der Europäischen Zentralbank,
die den Boom des Immobilien-Invest-
mentmarkts weiter befeuert: Allein dass
in Deutschland im ersten Halbjahr 2016
Gewerbeimmobilien imWert von 18 Mil-
liarden Euro gehandelt wurden, zeige, dass
Investoren weiterhin Real Assets den Fi-
nancial Assets vorziehen. „Grundsätzlich
stehen Investoren heute vor der Heraus-
forderung, Investitionsziele zu identifi-
zieren, bei denen die Disparität zwischen
Kapitalbewertung und Cashflow nicht
EXPO-THEMEN
»
Internationale
Kapitalflüsse
. Ist das Denken in
Zyklen
vorbei? Stehen wir vor einer
Immobilienblase
?
Investment-Strategien
der Big Player. Wohin geht die Reise angesichts
sinkender Erträge
und steigender Einkaufspreise?
Migration und Wohnungsbau.
»
Stargast
der
Expo Real 2016 ist
Nouriel Roubini.
Der US-Ökonom sagte als einer der wenigen das Platzen der Immobilienblase 2007 vorher. Für heiße Diskussionen
soll auch
Murray Cox
sorgen, Gründer der Website „Inside Airbnb“.
»
Die
Integration von Flüchtlingen
wird von den Stadtspitzen großer deutscher
Städte laut „OB-Barometer 2016“ des Difu weiter als primäres Handlungsfeld und größte Herausforderung für die nächsten Jahre gesehen. Neue
Stadt-
entwicklungsprojekte
sehen daher immer auch
bezahlbares Wohnen
vor.
Foto: AlexSchelbert.de
»
Volle Hallen und viel
Diskussionsstoff erwar-
tet die Messeleitung
auch in diesem Jahr
auf der Expo Real in
München. Die 64.000
Quadratmeter Fläche
sind bereits komplett
ausgebucht.
1...,19,20,21,22,23,24,25,26,27,28 30,31,32,33,34,35,36,37,38,39,...92
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