Immobilienwirtschaft 09/2016 - page 21

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Preisnachlässen“, hat Scope-Fondsanalystin Sonja Knorr festge-
stellt. Allerdings handelt es sich hierbei umCore-Immobilien, die
unter Druck geratene britische Immobilienfonds amMarkt plat-
ziert haben. Zehn von ihnen –mit einemGesamt-Immobilienver-
mögen von über 20 Milliarden Pfund – mussten vorübergehend
geschlossen werden. Inzwischen habe sich die Lage zumindest
teilweise entspannt, so Knorr. Erste Fonds seien wieder geöffnet
worden. Um die Liquiditätssituation zu verbessern, werden al-
lerdings einige von ihnen weitere Immobilien veräußernmüssen.
Der 3,4 Milliarden Pfund schwere Aberdeen PK Property
Fund trennte sich kürzlich von einer Premium-Immobilie in
der Oxford Street. Zugegriffen hat Norwegens Staatsfonds zum
Kaufpreis von 124 Millionen Pfund. Dieser lag kaum unter dem
Ende 2015 ermittelten Verkehrswert. Dass nicht lange gefeilscht
wurde, hat wohl auch damit zu tun, dass der Gebäudekomplex bis
2155, also 139 Jahre, an die City of London vermietet ist.
DAS PLUS DES BRITISCHEN IMMOBILIENMARKTS
Der britische Im-
mobilienmarkt hat gegenüber denen anderer Länder sicherlich
das große Plus, dass er als der mit Abstand transparenteste der
Welt gilt. „Deutschland hat Boden gutgemacht, muss sich aber
noch mehr anstrengen, um weiter vorrücken zu können“, stellt
Pörschke fest. Im JLL-Transparenz-Ranking schaffte es die
Brexit
»
Foto: Pablo Prat/shutterstock.com
SUMMARY
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Die Verunsicherung
mit Blick auf das EU-Referendum bekam der Londoner Immobilienmarkt bereits seit Jahresbeginn zu spüren.
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In den ersten sechs Monaten
sanken Savills zufolge die Investmentumsätze bei Gewerbeimmobilien in London um mehr als ein Drittel auf
23 Milliarden Pfund.
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Die Vermietungsumsätze
im Finanzzentrum, der City, gingen um gut 30 Prozent zurück.
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Experten gehen davon aus,
dass asiatische und amerikanische Mieter verstärkt in die britische Hauptstadt drängen werden.
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Die Kreditrisiken
sind trotz des bevorstehenden
EU-Austritts der Briten gut kalkulierbar, auch wegen des hohen Eigenkapitaleinsatzes der Investoren und niedriger Leerstandsquoten.
Drittel auf 23 Milliarden Pfund, die Vermietungsumsätze in ih-
rem Finanzzentrum, der City, gingen um gut 30 Prozent zurück.
„Das sollte nicht überbewertet werden“, urteilt Marcus Lemli,
Head of Investment Europe bei Savills. Der Londoner Immobi-
lienmarkt sei heiß gelaufen und habe sich beim Transaktionsvo-
lumen 2015 auf einem15-Jahres-Hoch befunden. Dass daraufhin
die Umsätze nachgegeben hätten, könne nicht allein auf die Angst
vor dem Brexit geschoben werden, so Lemli. In Deutschland sei
das Transaktionsvolumen bei Gewerbeimmobilien im selben
Zeitraum ebenfalls deutlich – um etwas mehr als ein Viertel auf
17,9 Milliarden Euro – gefallen.
„Die weiteren Folgen für Londons Immobilienmarkt dürften
sich inGrenzen halten, sofern der Brexit einigermaßen ruhig über
die Bühne geht“, ist Lemli überzeugt. Die Kaufpreise für Büros
könnten um fünf bis zehn Prozent runtergehen. Auch andere
Branchenkenner wären von niedrigeren Preisen nicht überrascht.
Ob es dazu komme, hänge in erster Linie vom Objekt ab – von
der Lage, der Mieterstruktur und der Laufzeit der Mietverträge,
sagt JLL-Deutschlandchef Pörschke. Er hält Preisrückgänge von
fünf bis 20 Prozent bis Ende 2017 für möglich. Dass Investoren
nicht automatisch auf fallende Preise hoffen sollten, zeigen einige
der ersten Transaktionen seit demBrexit-Referendum. „Bei ihnen
kam es anders, als von vielen erwartet, allenfalls zu minimalen
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