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-8.2015
sich – bezogen aufs Gesamtjahr – etwa auf
dem Niveau von 2014 bewegt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Im-
mobilien für Akquisitionen aus?
Wir
erwerben nahezu ausschließlichGewerbe-
immobilien im Core-Segment. Bevorzugt
investierenwir in Büros, Einzelhandelsim-
mobilien und gerne inHotels, und zwar in
all unseren Zielregionen im In- und Aus-
land. Sonderimmobilien haben wir nicht
im Fokus, weil deren Verwertbarkeit und
Anschlussnutzung meist eingeschränkt
ist. Der Wert von Objekten oder Immo-
bilienpaketen sollte mindestens 30 bis 50
Millionen Euro und maximal um die 500
Millionen Euro betragen.
Welche Regionen sind attraktiv?
In
Deutschland sind die Top-7-Städte von
Anlegern stark gesucht, wir schließen
aber inzwischen auch Objekte in A-La-
gen von B-Städten nicht aus. Allerdings
ist die Ticketgröße mitunter ein Problem.
Wir investieren am liebsten im unteren
dreistelligen Millionenbereich. Aber hier
ist in diesen Städten die Auswahl an Im-
mobilien nicht gerade üppig.
Der deutsche Immobilienmarkt boomt
bereits seit Längerem. Welche Konse-
quenzen ziehen Sie daraus?
Innerhalb
von Europa ist Deutschland neben Groß-
britannien und Frankreich unser Kern-
markt für Immobilieninvestitionen. Wir
wollen den Deutschlandanteil (aktuell:
18 Prozent) im Gesamtportfolio leicht
aufstocken. Der Immobilienmarkt hier-
zulande ist – von Ausnahmen abgesehen
– noch nicht überhitzt.
Die Regulierung der Fondsbranche
durch das Kapitalanlagegesetzbuch hat
dieWelt der Offenen und Geschlossenen
Fonds näher zusammenrücken lassen,
das Anlageuniversum ist komplexer
geworden als zur Zeit der Auflage des
hausInvest im Jahre 1972 (Fondsvermö-
gen 31.03.2015: 9,8 Milliarden Euro). Ist
das Konzept der großen Immobilien-
fonds eigentlich nicht längst überholt?
Das sehe ich nicht so. In den vergangenen
15 Monaten sind uns im hausInvest fast
500 Millionen Euro an neuen Anlagemit-
teln zugeflossen. Das Konzept des Fonds
hat sich auch in schwierigen Zeiten mehr-
fach bewährt. Dass es den Fonds bereits
so lange gibt, sehe ich als Qualitätsbeweis
für dessen Anlagekonzept. Das heißt al-
lerdings nicht, dass wir nicht auch über
neue Produkte nachdenken. Aktuell be-
fassen wir uns beispielsweise mit der Idee
eines Hotelportfolios für institutionelle
Investoren.
Foto: Commerz Real
zur person
Robert Bambach
ist seit Januar 2015 Vorstandsmitglied der Commerz Real AG
und in dieser Position für den gesamten Bereich der gewerblichen Immobilientransaktionen zuständig.
Zuvor war er sechs Jahre Geschäftsführer der Hochtief Projektentwicklung GmbH.
„Wir wollen den
Deutschlandanteil im
Gesamtportfolio leicht
aufstocken. Der Immobi-
lienmarkt hierzulande ist
… noch nicht überhitzt.“
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Norbert Jumpertz, Staig