DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2019 - page 30

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weitere befinden sich imBau. 20 Häuser sind nach
dem gleichen Konzept geplant. „Da wir Gebäude
für unterschiedliche Standorte planen sollten,
entschieden wir uns für die Entwicklung eines
modularen Baukastensystems“, erklärt Architekt
Thorsten Blatter von And Office.
Die Module werden imWerk produziert, kommen
per Lkw auf die Baustelle undwerden amStandort
zusammengesetzt. „Die komplette Bauzeit betrug
für das Esslinger Haus sechs Monate“, sagt Mar-
cus Witzke. Die rationelle Planung und Fertigung
machte einen Preis (Kostengruppe 300+400) von
brutto 1.800 €/m
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Wohnfläche möglich.
Um unterschiedliche Gebäudegrößen realisieren
zu können, werden bei den Hoffnungshäusern
keine Raummodule, sondernwenige Elementmo-
dule kombiniert. „In Verbindung mit einer BIM-
basierten Planung ist es möglich, mit Baukörpern
zwischen 12 bis 24 m Länge flexibel auf unter-
schiedliche städtebauliche Rahmenbedingungen
und Grundstücksgegebenheiten zu reagieren“,
sagt Blatter. Zudem verringere sich bei Element-
modulen Transportvolumen und -aufwand, weil
die Bauteile flach neben- und übereinander ge-
stapelt werden können.
Für den Baustoff Holz hat sich das Architektur-
büro aufgrund der inzwischen weithin akzeptier-
ten Vorzüge entschieden: „Ein sehr hoher Vorfer-
tigungsgrad, hohe Präzision, die Nachhaltigkeit,
ein tolles Raumklima sowie attraktive Oberflä-
chen, die nicht weiter bearbeitet werdenmüssen“,
erklärt Blatter. Das Material Holz haben die Ar-
chitekten – wo immer möglich – innen wie außen
sichtbar gemacht.
Konzipiert für wechselnde Nutzergruppen
Das Gebäude in Esslingen ist als 2-Spänner mit
innen liegendem Treppenhaus konzipiert. Ein
hinter dem Treppenhaus liegendes Schlafzimmer
fungiert als sog. Schaltraum, der mit minimaler
Anpassung sowohl der rechten als auch der linken
Wohnung zuzuschlagen ist. Damit können in je-
demGeschoss unterschiedlicheWohnungsgrößen
entstehen.
NEUBAU UND SANIERUNG
Baukastensystem für das Gebäude in Esslingen
im Rohrackerweg: Die unterschiedlichen Ge-
bäudegrößen werden nicht durch Raummodule,
sondern durch Elementmodule kombiniert
Die geschwungene Formgebung der Fassade lockert die
Kubatur des Gebäudes auf, so auch in der Brühlstraße
Quelle: and Office Architekten
Quelle: Kniff Projektagentur
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