DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2019 - page 38

ENERGIE UND TECHNIK
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6|2019
EU-Richtlinie über Energieeffizienz
Auswirkungen auf die Heizkostenverordnung
Drei für die Wohnungswirtschaft bedeutsame EU-Richtlinien wurden unlängst im Rahmen des europäischen
Paketes „Saubere Energie für alle“ verabschiedet. In diesem Artikel werden die Energieeffizienzrichtlinie
und ihre Auswirkungen auf das sog. Submetering, also die verbrauchsabhängige Abrechnung, betrachtet.
Im Rahmen des Paketes „Saubere Energie für
alle“ wurden 2018 drei europäische Richtlini-
en verabschiedet, die direkten Einfluss auf die
Wohnungswirtschaft haben und in den nächsten
Jahren in nationales Recht umgesetzt werden.
Sie werden jedoch erst nach dieser Umsetzung
rechtlich wirksam:
• Die Gebäuderichtlinie
1
setzt Regeln für die Vor-
bereitung der Ladeinfrastruktur für Elektromo-
bilität bei Neubauten und Modernisierungen.
• Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie
2
gibt
Regeln für die Eigenversorgung im Bereich
erneuerbarer Elektrizität vor, speziell auch für
gemeinsamhandelnde Eigenversorger inMehr-
familienhäusern.
• Die Energieeffizienzrichtlinie
3
erfordert eine
Novelle der Heizkostenverordnung hinsichtlich
fernablesbarer Heizkostenverteiler und unter-
jähriger Verbrauchsinformation.
Die Energieeffizienzrichtlinie muss bis zum 25.
Oktober 2020 in nationale Rechts- und Ver-
waltungsvorschriften umgesetzt werden. In
Deutschland wird dies zu einer Novelle der Heiz-
kostenverordnung führen. Die Richtlinie wirkt
also nicht direkt, d.h. national bleibt solange
alles beim Alten, bis eine novellierte Heizkos-
tenverordnung etwas anderes bestimmt.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat
angekündigt, diese Novelle erst zu beginnen,
wenn das Gebäudeenergiegesetz (GEG) weiter
fortgeschritten ist. Das GEG wird zukünftig die
Ermächtigungsgrundlage für die Heizkosten-
verordnung sein.
4
Die Energieeffizienzrichtlinie stellt generell klar,
dass es hinsichtlich der Frage, ob eine Einzelver-
Schnittstelle
zwischen der Woh-
nungs- und Energie-
wirtschaft: Ein
Gateway, hier das
LoRa-CLS-Gateway
von Zenner, erfasst
die Daten von Ver-
brauchszählern und
Sensoren innerhalb
eines Gebäudes
oder über mehrere
Gebäude hinweg.
Anschließend
werden die Daten an
das Smart-Meter-
Gateway und von
dort in eine sichere
Cloud übertra-
gen. Hier stehen
sie zur weiteren
Auswertung und
für verschiedene
mobile Anwendun-
gen bereit
Dr. Ingrid Vogler
Referatsleiterin
Energie, Technik, Normung
GdW
Berlin
Quelle: Minol-Zenner-Gruppe
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