erhöhte Armutsrisikoquote auf. Die „Wohntrends
2035“ zeigen zudem, dass unter denjenigen, die zur
Mietewohnen, Mieter privaterWohnungsunterneh-
men ameinkommensstärksten sind. Das geringste
Einkommen ergibt sich für Mieter von Wohnungs-
genossenschaften und kommunalenWohnungsun-
ternehmen. Hier liegt die Kaufkraft rund30%unter
derjenigen der Gesamtbevölkerung.
Integration bedeutet deswegen, auch Menschen
unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher
Einkommensgruppen zusammenzubringen und
ein gutes Miteinander imQuartier zu fördern. Das
gilt nicht nur für große, sondern auch für Klein-
und Mittelstädte. Mehr denn je wird das Quartier
der zentrale Ort sein, an dem die verschiedenen
Akteure die komplexe Querschnittsaufgabe der
Integration verfolgen müssen – z.B. durch eine
entsprechende Portfolioentwicklung, die Miet-
preis- und Vermietungspolitik sowie Nachbar-
schaftsangebote und das Sozialmanagement.
Digitalisierung überall
Die Digitalisierung zwingt Wohnungsunter-
nehmen einerseits dazu, ihre eigenen Struk-
turen und Abläufe zu überdenken. Egal, ob es
um die Vermietung, die Buchführung oder das
Beschwerdemanagement geht: Überall halten
digitale Instrumente Einzug. Diese Entwicklung
wird durch die Erwartungshaltung der Kunden
befördert, die von anderen Unternehmen schnel-
le Reaktionen und Transparenz gewohnt sind.
Wohnungsunternehmen werden sich dem nicht
entziehen können.
Andererseits steigt die Akzeptanz der Mieter für
digitale Angebote in den Häusern undWohnungen.
Eine schnelle Internetverbindung wird bereits
heute weitgehend vorausgesetzt. Intelligente
Energie- und Heizungssteuerungen kommenmehr
und mehr zum Einsatz.
Insbesondere Haushalte mit kommunikativem,
häuslichem und anspruchsvollem Wohnkonzept
sind offen für die Vielzahl weiterer digitaler Leis-
tungen. Hierzu gehören z.B.:
• Sensorik und Gerätesteuerung: „Smart Living“
• Logistik: automatische Bestellungen
• Augmented-Reality-Anwendungen wie z.B.
„Smart Shopping“
• E-Health-Anwendungenwie z. B. Tele-Diagnos-
tik oder aber auch der Einsatz von Pflegerobo-
tern
Vor diesemHintergrund wird sich die Wohnungs-
wirtschaft intensiver mit dem Internet der Dinge
befassenmüssen. Dabei geht es für dieWohnungs-
unternehmen sowohl um die Ausstattung der
Wohnungen und Gebäude als auch umdie Analyse
von Daten: Welche digitalen Services können sie
entwickeln, um ihren Kunden einen Mehrwert zu
bieten? Wo können sie Daten erheben und daraus
wertvolle Erkenntnisse gewinnen? Wie können
sie daraus einen Gewinn für das Unternehmen
ableiten und gleichzeitig gewährleisten, dass die
persönlichen Daten der Kunden sicher sind und
geschützt werden?
Die Wohnungsunternehmen stehen hier Mitbe-
werbern aus anderen Branchen gegenüber, die
DIGITALE AUSSTATTUNG; ANFORDERUNGEN AN DIE WOHNUNG
Das geht über den Standard hinaus‚ dafür würde ich sogar eine höhere Miete zahlen
Das setze ich voraus‚ das ist für mich Standard
Das würde mich stören
Das ist mir egal
Intelligente Energiesteuerung
Schnelle Internetverbindung in der
Wohnung
Heizungssteuerung
Steuerung von Beschattung/Jalousien
Umfangreiches Multimediaangebot
Lichtsteuerung per App
Digitale Assistenzsysteme (z.B. Alexa,
Google Home)
Angaben in %, Zahlen gerundet
16
13
13
12
11
10
15
26
37
25
26
12
10
62
52
45
56
53
67
60
20
6
5
7
9
11
19
3
Quelle: GdW