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werden sollen. Aktiv ist seit 2016 z.B. der Land-
kreis Ebersberg östlich von München mit seiner
WohnBaugesellschaft Ebersberg – gemeinsames
kommunales Unternehmen (WBEgKU). Brigitte
Keller, kaufmännisches WBE-Vorstandsmitglied
und Stellvertreterin des Landrats imAmt des Krei-
ses: „Für uns ist das aktive Wirtschaftsförderung.
Bezahlbare Wohnungen steigern die Standort
attraktivität.“
Oberste Prämisse sei die Einhaltung der Miet-
preisobergrenzen, die vom Jobcenter akzeptiert
werden. „Was teurer wird, wird nicht gebaut“,
so Keller. Ziel sei es, preiswert und gleichzeitig
mit modernstem Standard zu bauen. „Wir ar-
beiten deshalb grundsätzlich mit Generalunter-
nehmern“, so Keller. Diese hätten die Aufgaben,
eine intelligente Ausnutzung des zu bebauenden
Grundstückes zu finden und z.B. mit Blick auf die
Kostenmodulare Bauweisen anzuwenden. Bei den
Neubauten nutzt die Wohnbaugesellschaft die
Fördermöglichkeiten des Freistaats Bayern aus.
„Investitionskosten und Bodenrichtwerte werden
jeweils mit 30% gefördert. Weil die Kommune
das Grundstück kostenfrei einbringt, kommen wir
teilweise auf eine Förderquote von bis zu 50%.“
Über die Belegung der Wohnungen entscheidet
immer die Gemeinde.
100 Wohnungen für Klinikpersonal
Nachdem2018die ersten21Wohnungen inGrafing
zügig vermietet wurden, wird 2019 ein Neubau in
der Gemeinde Moosach mit acht Wohnungen um-
gesetzt. Weitere Projekte sind in der Anbahnungs-
phase. 2019 wird die Gemeinde Anzing der WBE
beitreten. Das bisher größte Projekt ist an der
Kreisklinik in Ebersberg geplant. „Dort errichten
wir 100 Wohnungen für die Mitarbeiter der Kreis-
klinik.“ Man hoffe, dass es damit gelinge, gutes
Personal für die Klinik zu finden bzw. zu halten.
Für die kommenden Jahre geht Keller davon aus,
dass weitere Gemeinden der neuen Gesellschaft
beitreten, sobald sie konkrete Projekte im Visier
haben. „Es ist für alle von Vorteil, dass wir uns als
Landkreis einbringen, um so die Fixkosten für die
Wohnungsbewirtschaftung im Griff zu behalten.“
Mit Ausnahme des Stammkapitals in Höhe von
10.000 € pro Kommune arbeitet die WBE ohne
finanzielle Unterstützung durch die Gemeinden.
Kreis Harburg will 1.000 Wohnungen bauen
Ähnlich ist die Lage im Hamburger Umland. „Das
ist schon eine große Herausforderung. Aber eine,
die Spaß macht und viele Chancen bietet“, sagt
Joachim Thurmann, Geschäftsführer der KWG
kommunale Wohnungsbaugesellschaft für den
Landkreis Harburg mbH. Das neue Unternehmen
mit Sitz imniedersächsischenWinsen/Luhe ist das
In Grafing hat die Wohnbaugesellschaft Ebersberg das erste Wohnobjekt mit 21 Wohnungen
errichtet. Investiert wurden bis April 2018 etwa 2,5 Mio. €. Planung und Bau lagen bis zur
Schlüsselübergabe in der Hand eines Generalunternehmers
Wohnungsbau im Münchner Umland: So sieht die Quartiersmitte des Projektes in der
Gemeinde Anzing aus. Dort werden für die Mitarbeiter der Kreisklinik Wohnungen gebaut
Quelle: ??????????????????
erste seiner Art – es gibt weder genossenschaftli-
che noch kommunale Wohnungsunternehmen im
Landkreis Harburg – und wurde zum 1. Oktober
2017 von sieben Gemeinden, zwei Städten, dem
Landkreis und der Sparkasse Harburg-Buxtehude
gegründet. Die Beteiligungen reichen dabei von
0,8 bis 37,78%. Ziel der KWG ist es, mit einem
Eigenkapital von bis zu 45 Mio. € in den nächsten
fünf bis sieben Jahren bis zu 1.000 neueWohnun-
gen für insgesamt ca. 150Mio. € zu schaffen. Das
Kapital, das von den Gesellschafter eingebrach-
ten, setzt sich aus Barmitteln und Grundstücken
zusammen. „Um hier für alle Gesellschafter ein-
deutige Regelungen zu treffen, ist neben dem
Gesellschaftsvertrag ein umfangreicher Konsor-
tialvertrag entwickelt worden. Er regelt detailliert
Gesellschafteranteile, den Ein- und Austritt, Be-
wertungsregeln für das Einbringen von Grund-
Quelle: WBE
Quelle: WBE