NEUBAU UND SANIERUNG
20
1|2018
Blick vom Born-
kampsweg: Im Zuge
der Modernisie-
rung erhalten alle
Wohnungen neue
Holzfenster
Fassadensanierung im Reichardtblock
Ein Stück „rotes Hamburg“ gerettet
Roter Backstein prägt wesentliche Teile des Hamburger Stadtbilds. Für den Erhalt der zweischaligen Back-
steinfassaden einer Bahrenfelder Wohnanlage erprobte die Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba) neue
Wege und stellte fest, dass Polyurethan-Schaum viel mehr ist als ein hervorragender Wärmedämmer.
Es war die erste Wohnanlage der Altonaer Spar-
und Bauverein eG (kurz: altoba), die im Stil der
neuen Sachlichkeit entstand: ohne Satteldach,
mit unverschnörkelten, klaren Fassaden und ku-
bischen Formen. Heute ist der denkmalgeschützte
Reichardtblockmit seinen grünen Innenhöfen, den
komfortablen Wohnküchen und den immer noch
zeitgemäßen Grundrissen insbesondere auch bei
jungen Genossenschaftsmitgliedern sehr beliebt.
Für die rund 400 Wohnungen, die in den 1930er-
Jahren entstanden, plant die altoba, die 2017 ih-
ren 125. Geburtstag feierte, bis voraussichtlich
Ende 2022 eine umfangreiche Fassadensanierung
und Modernisierung. ZumModernisierungspaket
gehören das Herstellen einer zentralenWärmever-
sorgung, die Erneuerung der Zu- und Abwasser-
leitungen, neue Bäder und Holzfenster. Außerdem
ist der Ausbau von Dachgeschossen geplant, um
Wohnraum zu schaffen.
Ein steiniger Weg
Der erste Bauabschnitt startete imSommer 2016
mit Arbeiten zur Ertüchtigung der Standsicherheit
der roten Backsteinfassaden und zur Verbesserung
des Wärmeschutzes sowie der Fugensanierung.
Doch bis dahin war es ein – imwahrsten Sinne des
Wortes – steiniger Weg. Gemeinsames Ziel von
Genossenschaft und Denkmalschutzamt war es
von Anfang an, das Erscheinungsbild der Fassaden
und somit ein Stück „rotes Hamburg“ zu erhal-
ten. Das Anbringen eines Wärmedämmverbund-
systems war von Anfang an ausgeschlossen. Die
Thomas Saath
Leiter Technik, Projektentwick-
lung und Servicebetrieb
Altonaer Spar- und Bauverein eG
Hamburg
Quelle: altoba/Kristina Wedekind
Quelle: Giffey Saxler Architekten
Aus Sicherheitsgründen wurde die gesamte Fassade an der
Bahrenfelder Chaussee ab- und wieder aufgemauert