ENERGIE UND TECHNIK
30
1|2018
Energetische Quartiersentwicklung
Wie die Energiewende funktioniert
Die Bauverein der Elbgemeinden eG (BVE) hat mit der energetischen
Quartiersentwicklung in ihrem Heidrehmen-Quartier im Hamburger
Stadtteil Iserbrook begonnen. Bis voraussichtlich zum Jahr 2021 will die
Genossenschaft die 50 Jahre alten Bestände sanieren und modernisieren.
Mit einer Auftaktveranstaltung im Januar 2017 war das Projekt „Ener-
getische Quartiersentwicklung Heidrehmen“ offiziell gestartet. Das Be-
sondere dabei ist die Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen, die die BVE
von der Kellerdeckendämmung bis zur Sanierung des gesamten Nahwär-
menetzes plant. U.a. sollen ein zusätzliches Blockheizkraftwerk und ein
Quartiersstromangebot entstehen. Später sollen so über 800 Haushalte
mit selbsterzeugtem Strom und Wärme versorgt werden. Möglich wird
das durch die Kooperation des BVE mit dem städtischen Energieversor-
ger Hamburg Energie und verschiedene öffentliche Förderungen. Das
Projekt ist das erste, welches aus dem Programm „Erneuerbare Energien“
der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie mit rund 450.000 €
gefördert wird. Aufgrund der
nachhaltigen Aspekte des Ge-
samtkonzepts, z.B. die enor-
me CO
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-Einsparung, konnten
Förderzuschüsse der Kre-
ditanstalt für Wiederaufbau
KfW und der Hamburgischen
Investitions- und Förderbank
IFB generiert werden. Hinzu
kommt, dass die Eigenver-
sorgung den Strom für die
Bewohner besonders günstig
macht. „Da durch die direkte
Nutzung von Strom weniger
Abgaben und Gebühren anfallen, können wir den Strom zu einem Preis
pro Kilowattstunde anbieten, der rund zwei Cent unter dem Grundpreis
liegt“, sagt Michael Prinz, Geschäftsführer Hamburg Energie. BVE-Vor-
stand Axel Horn hofft, dass dieses Projekt künftig als Blaupause für viele
weitere Quartiere in Hamburg dient. „Wir vollziehen aus Überzeugung
einen Paradigmenwechsel, weg vom Gießkannenprinzip ausschließlich
energetischer Fassadenmodernisierungen hin zu einer differenzierten,
ganzheitlichen Betrachtung des Quartiers. Dabei sind intelligente haus-
technische Lösungen ein bedeutender Baustein.“
Weitere Maßnahmen beinhalten die Installation einer Wärmepumpe, die
die Abwärme aus den Blockheizkraftwerken nutzen wird, sowie den Bau
einer solarthermischen Anlage auf dem Dach einer Altenwohnanlage im
Quartier. Zudem wird in einigen Gebäuden eine Dachdeckendämmung
vorgenommen werden. Neben der Modernisierung der Heizzentrale wer-
den eine teilweise Fenstermodernisierung und eine Grundsielsanierung,
im Zuge derer auch die Außenanlagen neugestaltet werden sollen, das
Maßnahmenpaket abrunden.
Die Grundlage für das Projekt stellt das energetische Quartierskonzept
dar. Es ist in Zusammenarbeit mit dem Berliner Ingenieurbüro Megawatt
erarbeitetworden und führt ökologische und monetäre Vorteile haustech-
nischer und hochbaulicher Maßnahmen auf. Das Ziel des Projektes ist die
Bündelung der einzelnen Maßnahmen, um Synergieeffekte auszunutzen
und die Beanspruchung der Mitglieder so gering wie möglich zu halten.
Letztere konnten sich im Oktober 2017 im Rahmen eines Nachbarschafts-
fests anlässlich über den aktuellen Stand der Maßnahmen informieren.
Anlass war der 50. Geburtstag ihres Quartiers.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
auund Stadtentwicklung
Neue Fahrzeuge und Ladesäulen
SBV Flensburg investiert in E-Mobilität
Die Selbsthilfe-Bauverein eG Flensburg investiert weiter in E-Mobilität
und hat ihren betriebseigenen Fuhrpark um drei neue Elektrofahrzeuge
erweitert. Für die Neuzugänge hat die Genossenschaft zwei Benziner so-
wie ein E-Auto der älteren Generation ausgemustert. Die Neuanschaffung
der drei Elektro-PKW sowie die Errichtung einer zweiten E-Ladestation
auf dem Parkplatz der SBV-Zentrale wurde im Rahmen der Förderricht-
linie Elektromobilität vor Ort mit knapp 20.000 € durch das Bundesmi-
nisterium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die drei neuen
E-Modelle mit einer Reichweite von rund 200 km sollen überwiegend im
Stadtgebiet Flensburg eingesetzt werden.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
auund Stadtentwicklung
Quelle Fotos: BVE eG
Quelle: SBV eG
SBV-Vorstandsvorsitzender Jürgen Möller mit einem der neuen E-Autos
