DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5/2017 - page 49

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… ist das kommunale Wohnungsbauun-
ternehmen der Stadt Konstanz. Das 1924
gegründete Unternehmen mit einer Bi-
lanzsumme von 235 Mio. € und insgesamt
9.969 eigenen und verwalteten Wohnun-
gen sowie einem eigenen Wohnungsbe-
stand von 3.981 Wohnungen dient der
Stadt Konstanz als wohnungspolitisches
Handlungsinstrument.
DIE WOBAK …
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Baukosten und der Entwicklung der Kaltmieten
auch dieWarmmieten und damit innovative Ener-
gieversorgungssysteme im Fokus, um die Kosten
für die Mieter zu dämpfen.
DieWOBAK hat nach Plänen des Architekturbüros
BauraumGmbH in Konstanz, imOrtsteil Dettingen
eine Wohnanlage fertiggestellt, die 24 geförder-
te Mietwohnungen mit Personenaufzügen sowie
Tiefgarage für Autos und Fahrräder umfasst. Die
Wohnungen bieten generationengerecht einen
hohen Wohnkomfort, wozu nicht zuletzt der am-
bitionierte Standard des Energiekonzepts gehört.
Nach Niedrigenergie- und Passivhäusernwird nun
mit demKonzept der EnergiePlus-Häuser der Pri-
märenergiebedarf weiter gesenkt, was im geför-
derten Mietwohnungsbau bisher nur modellhaft
genutzt wurde.
Betrieben wird die Energieversorgungsanlage in
Kooperation von der Stadtwerke Konstanz GmbH.
Entwickelt wurde sie von EGS-plan Ingenieurge-
sellschaft für Energie-, Gebäude- uns Solartechnik
mbH aus Stuttgart.
Mehr Wert: das Mieterstrommodell
Die komplexe Anlage wird für die Bewohner er-
gänzt durch das „Konstanzer Mieterstrommodell“
der Stadtwerke, die ein Modell entwickelt haben,
mit dem auch Wohnungsmieter durch ihr Ver-
halten beim Stromverbrauch aktiv Geld sparen
können. Das Ziel ist es, den Stromverbrauch der
Stromproduktion anzupassen.
Bereits in drei WOBAK-Neubauten stehen Kraft-
Wärme-Kopplungsanlagen, die mit einer Photo-
voltaikanlage verbunden sind. Der im Gebäude
erzeugte Strom wird den Kunden rund 2 ct/kWh
günstiger angeboten als der aus demallgemeinen
Netz.
EnergiePlus-Haus – das Haus der Zukunft?
Die Firma EGS-plan – ein seit über 15 Jahren in der
Konzeption und Umsetzung nachhaltiger Energie-
und Klimakonzepte für Gebäude, Siedlungen und
Stadtquartiere tätiges Unternehmen – erstellte
für das Gebäudeensemble ein integrales Energie-
konzept und führte die Anlagenplanung durch.
Zwei der vier Mehrfamilienhäuser wurden als sog.
EnergiePlus-Häuser gebaut, die anderen beiden
Gebäude im Standard KfW-Effizienzhaus 70. Der
EnergiePlus-Standardwird dabei in drei Schritten
erreicht: Bedarfsreduktion, effiziente Energiebe-
reitstellung und Nutzung der lokal verfügbaren
regenerativen Energien.
Die Ausführung der Gebäudehülle erfolgte für alle
vier Gebäudemit einer Dämmung nach demStan-
dard KfW-Effizienzhaus 70. Die Wohneinheiten
sind mit Frischwasserstationen zur Trinkwarm-
wasser-Bereitstellung ausgestattet und werden
über eine Fußbodenheizung beheizt und mit Ab-
luftanlagen belüftet.
Die Energieversorgung
Der wesentliche Unterschied der Energiestan-
dards untereinander besteht in der Versorgungs-
technik der Gebäude: Die Wärmeversorgung der
KfW-70-Gebäude erfolgt mit einer Außenluft-
Wärmepumpe und einemGasbrennwert-Spitzen-
lastkessel. Je Gebäudedach sind 15,6 kWp bzw.
96 m
2
Photovoltaikanlagen installiert.
Die Wärmeversorgung der EnergiePlus-Gebäude
erfolgt über Sole/Wasser-Wärmepumpen mit
Die Wohnanlage „Im
Grund“ in Konstanz-Dettingen: Zwei Gebäu-
de sind im Effizienzhaus-
70-Standard und zwei
darüber hinaus im
Energieplus-Standard
errichtet worden. Sie
sind äußerlich nicht zu
unterscheiden
Technikschema der Energieplusgebäude
(Haus 1 und 2) und der KfW-70-Gebäude
(Haus 3 und 4)
Quelle: WOBAK/ESG-plan
Quelle: WOBAK
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