DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5/2017 - page 44

ENERGIE UND TECHNIK
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5|2017
Neues Monitoring-System hilft Energie sparen und mindert Kosten
Pilotprojekt: Energieeffizienzmonitoring bei der
Heimatwerk Hannover eG
Viele Heizungsanlagen arbeiten unwirtschaftlich, da die Einstellungen selbst bei Neuanlagen oft nicht den
Vorgaben entsprechen. Wie bei regelmäßigen Kontrollen festgestellt wurde, war dies auch im Bestand der
Heimatwerk Hannover eG der Fall. Gemeinsam mit Herstellern, Ingenieuren und Handwerkern suchte die
Wohnungsgenossenschaft nach einer Lösung. Ein interessantes Pilotprojekt war die Folge.
Mitunter fällt selbst bei der Kontrolle vonHeizungs-
neuanlagen auf, dass ihre Einstellungen nicht den
Vorgaben derWohnungsunternehmen entsprechen
und sie unwirtschaftlich arbeiteten. In diesen Fällen
sollte nicht allein denWartungsfirmen die Aufgabe
überlassenwerden, für einen einwandfreienBetrieb
derAnlagenzusorgen.DerHeimatwerkHannovereG
war imhier beschriebenen Fall klar, dass Lösungen
und Alternativen nur gemeinsam mit Herstellern,
Ingenieuren undHandwerkern zu finden sind. Denn
Cord Holger Hecht
Vorstand
Heimatwerk Hannover eG
Hannover
Detlef Meine
Technischer Berater
Bosch Thermotechnik GmbH –
Buderus Deutschland
Isernhagen
Quelle: Bosch Thermotechnik
ABB. 1: PROJEKTBAUSTEINE
nur über regelmäßige Kontrollen kann festgestellt
werden, ob eine neue Anlage optimal läuft und die
erwarteten Einsparungen tatsächlich erzielt wer-
den. Um jedoch zu gewährleisten, dass die Hei-
zungsanlage optimal arbeitet, wäre eine nur einmal
im Jahr stattfindende Überprüfung zu wenig.
Aber was ist die richtige Herangehensweise? Wie
kann eineRoutine etabliertwerden, dieAbweichun-
gen analysieren hilft und letztlich dazu dient, die
richtige Funktionsweise von Heizungsanlagen zu
gewährleisten? Ein Pilotprojekt sollte schließlich
die Antworten liefern. In den Häusern der Heimat-
werkHannover eGan derWallensteinstraße inHan-
nover-Oberricklingen erprobte dieGenossenschaft
zusammen mit der Bosch Thermotechnik GmbH
eineMonitoring-Lösung und das notwenige Setup.
Das Pilotquartier
Das Wohnquartier an der Wallensteinstraße be-
steht insgesamt aus sechs Gebäuderiegelnmit 108
Wohnungen und ca. 6.000 m
2
Wohnfläche. Die
1955 erbauten Häuser wurden im Laufe der Jahre
wärmegedämmt und erhielten neue Fenster und
Dächer. Die Beheizung der Wohnungen erfolgte
über Gaskombithermen – eine einfache Lösung, die
inHannover in der Nachkriegszeit vielfach gewählt
wurde. Kommt ein derartiger Kombiwasserheizer
jedoch in die Jahre, häufen sich Probleme.
So steigen die Kosten für Ersatzteile immens an,
auch eine Neuanschaffung ist vergleichsweise
teuer. Die Geräte sind zudem wartungsintensiv
und arbeiten ineffizient. Aus diesem Grund ent-
schloss sich das Heimatwerk, alle Kombithermen
im Pilotbestand zurückzubauen und durch eine
sparsamere Technologie zu ersetzen. Ziel war es,
den CO
2
-Ausstoß, den Energieverbrauch und die
Betriebskosten zu senken. Auch erneuerbare Ener-
Zielerreichung
Anlagenplanung
Betriebsführung
Messung
von Energie­
strömen
Effizienz­
überwachung
Betriebs­
überwachung
1...,34,35,36,37,38,39,40,41,42,43 45,46,47,48,49,50,51,52,53,54,...80
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