DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5/2017 - page 30

NEUBAU UND SANIERUNG
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5|2017
Gestaltung
Kunst an der Fassade
Ein schreiender Baum wuchs 1975 als erstes Berliner Fassadenbild an einer Brandmauer nahe dem S-Bahn-
hof Tiergarten empor. Der „Weltbaum – Grün ist Leben“ des Umweltkünstlers und Baumpaten Ben Wagin
verstand sich als eine Anklage an die Zerstörung der Umwelt. Heute – mehr als 40 Jahre später – ist das Bild
kaum noch zu erkennen, Fassadenkunst hingegen ist in Berlin allgegenwärtig geworden.
Weit über 700 Kunstwerke soll es inzwischen in
der Hauptstadt geben und fast täglich kommen
neue dazu: Kunst quer durch die Stadt – für jeden
jederzeit erlebbar.
Das Inspirierende an Kunst im öffentlichen Raum
ist, dass sie sich ins Stadtbild integriert, um mit
kreativem Blick neue Perspektiven zu öffnen.
Street Art versteht sich nicht als elitäres Ereig-
nis, sondern als einen für jedermann erfahrbaren,
kreativen und lebendigen Prozess, für jeden zu-
gänglich, 24 Stunden am Tag. Mit diesem Ziel hat
die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH im
Jahr 2012 die Kunst- und Bildungsinitiative LOA
Berlin (Lichtenberg Open ART) ins Leben gerufen.
Kern des Projektes ist, eine wachsende Urban-Art-
Galerie zu schaffen. Namhafte Künstler gestalten
hierzu Häuserfassaden in enormen Formaten von
bis zu 500 Quadratmetern. Begleitend gibt ein
Nachwuchsförderprogramm Kindern, Jugendli-
chen und jungen Talenten dieMöglichkeit, in ihrer
eigenen Kreativität zu wachsen und individuelle
Ideen zu verwirklichen. Drei groß dimensionierte
Kunstfassaden sind bereits im Rahmen der Initi-
ative entstanden, das Vierte ist derzeit für den
Sommer 2017 in Planung. Eine Herausforderung
– nicht nur für den Künstler.
Vorbereitung als Basis
Damit eine Hauswand zur Leinwand wird, sind
vorbereitend zwei wesentliche Faktoren zu beach-
ten – die Auswahl des Objektes und die Beschaf-
THEMA DES MONATS
Petra Grampe
Projektleiterin LOA
Berlin
Angelika Niemeck
Leiterin Technisches Management
HOWOGE
Wohnungsbaugesellschaft mbH
Berlin
Die Künstlergruppe Klub 7 hat das Bild per Raster auf den 30 m hohen Giebel übertragen ...
... das heute den Titel „Aufbruch in neue Welten“ trägt
Quelle: HOWOGE, Foto: Benjamin Pritzkuleit
Quelle: HOWOGE, Foto: Benjamin Pritzkuleit
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