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5|2017
Ganz im Süden der Hansestadt befindet sich der
eingedeichte Stadtteil Kirchwerder, der zumBezirk
Bergedorf gehört. Die urbane Randzone erfährt im
Zuge fortschreitender Verstädterung, knapper Flä-
chen und mangelnden Wohnraums im Kerngebiet
der Stadt Hamburg zunehmende Beachtung. Im
Rahmen der Umwidmung eines ehemaligen Fab-
rikgeländes zu einemneuenWohn-Gewerbe-Areal
wurde ein altes Getreidesilo zu einem6-geschossi-
gen Holzbau umgebaut. Insgesamt sind auf sechs
Stockwerken zehnMietwohnungenmit jeweils rund
86m
2
Wohnfläche entstanden. Deren Ausrichtung
auf Menschen mit Handicap und/oder gehobenen
Alters bedingte eine barrierefreie Ausführung,
die durch einen Aufzug komplettiert wurde. Die
einheitlich geplanten Grundrisse der Wohnungen
verfügen über einen offenen Wohn-Ess-Kochbe-
reich nebst Schlafzimmer, Bad, Diele und Balkon.
Obschon am Rande des Großraums Hamburg ge-
legen, muten die Mietpreise schon recht städtisch
an: Sie liegen zwischen 9,50 € und 12,50 €/m
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Kaltmiete, gestaffelt nach Etage und Ausblick der
Wohnungen.
Die Gebäudehülle besteht aus einer
massiven Konstruktion aus Brett-
sperrholz. Nur das Erdgeschoss
wurde mineralisch ausgeführt
Quelle alle Fotos: Mennerich GmbH/Lutz Bosian
Marc Wilhelm Lennartz
freier Journalist
Polch-Ruitsch
NEUBAU UND SANIERUNG
Holzfassade
Vorhangfassade prägt neues Wahrzeichen
Die Umwandlung eines vormaligen Getreidesilos zu einem Mietwohngebäude dokumentiert die
Möglichkeiten des modernen Holzbaus. Der 6-geschossige Holzbau in Hamburg-Kirchwerder kann sich
zum neuen Wahrzeichen der Region entwickeln. Während das Erdgeschoss mit der Sockelfassade der
historisch gewachsenen Bausubstanz der „Backsteinstadt Hamburg“ Rechnung trägt, lockert die hölzern
anmutende Vorhangfassade die Kubatur in ihrer massigen Wirkung auf.
THEMA DES MONATS