DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5/2017 - page 23

hinterlüfteten Fassade (VHF) mit der Photovolta-
ikanlage“, sagt Conny Hahn, Produktmanagerin
beimSystemanbieter Sto. Es würden keine weite-
ren Flächen benötigt. Die konstruktive Trennung
von Wärme- und Witterungsschutz verleihe dem
Systemzudemeine hohe Langlebigkeit mit großen
Instandhaltungsintervallen.
Das Luftpolster zwischen Dämmung und Beklei-
dung führe zudem mit der aufsteigenden Luft
Feuchte ab und verbessere den Schallschutz. „Bei
der Integration von Photovoltaikpaneelen erlaubt
der Lüftungsspalt außerdemeinfache elektrische
Anschlusslösungen im nicht sichtbaren Bereich.
Wegen der Befestigung auf einer Unterkonstruk-
tion eignet sich die VHF auch für unebene oder
nicht klebefähige Untergründe und löst so auch
schwierige Sanierungsfälle“, so Hahn.
Dennoch: Wirtschaftlich gestaltet sich das derzeit
nicht. „Wir haben die PV-Wandmodule eingesetzt,
weil wir verschiedene innovative Technologien im
Rahmen eines Pilotprojektes erproben wollten,
die wir dann bei positivem Praxistest in der Zu-
kunft bei unserem Gebäudebestand verwenden
können“, so Andrea Großmann, bei VIVAWEST
Carbon eignet sich anstelle von Stahl zur Bewehrung von Beton. Dank des ultraleichten und
extrem festen Materials lassen sich energetische Funktionen in Beton integrieren, an die bisher
nicht zu denken war. Forscher des Fraunhofer CSP bauen Photovoltaikmodule in den Carbonbe-
ton ein, und zwar auf drei Wegen.
• Bei der ersten Variante werden die Solarmodule direkt in vorher eingearbeitete Aussparungen
der Betonbauteile eingegossen. Sie lassen sich ohne Kanten in die Fassade einfügen.
• Im zweiten Weg werden die Solarmodule auf Betonplatten laminiert oder geklebt.
• Drittens können Solarmodule mit Druckknöpfen, Schrauben oder anderen Befestigungsme-
thoden aufgebracht werden. Das macht die Mo-
dule abnehmbar, was bei den beiden anderen
Varianten nicht möglich ist.
Die Forscher haben diese Varianten schon in der
Praxis erprobt. Dabei stellten sie fest, dass der
Stromertrag steigt, wenn die Fassaden nicht plan
sind. Mittels Neigen, Kippen, Wölbungen oder
Facettenoptik wurde deswegen die für Photovol-
taik nutzbare Fläche vergrößert.
Marktreif ist der Carbonbeton jedoch noch nicht.
Das Brandverhalten muss ebenso noch un-
tersucht werden wie die Steifigkeit einzelner Ele-
mente und die Korrosion in alkalischen Milieus.
CARBONBETON REVOLUTIONIERT FASSADENELEMENTE
In Carbonbeton integrierte PV-Module
Quelle: Urbansky
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