Versorgungsinfrastruktur für Kirchwerder
Ziel war es, das markante Silo als höchsten Fixpunkt
der Region als gestalterisches Siedlungselement zu
erhalten. Daher wurde es im Rahmen des städte-
baulichen Konversionsprozesses in einen nicht
weniger markanten Wohntum umgewandelt. Da
Kirchwerder bis dato über keine zeitgemäße Ver-
sorgungsinfrastruktur verfügte – die Menschen
mussten nach Bergedorf zum Einkaufen fahren -,
hat der Bauherr zur Deckung des täglichen Bedarfs
unmittelbar am Wohnturm einen Supermarkt er-
richten lassen.
Da ein Bebauungsplan fehlte, wurden der Super-
markt und der Wohnturmnach § 34 Baugesetzbuch
(BauGB) genehmigt. Als rechtliche Baugrundlage
für den nächsten Bauabschnitt wurde ein städtebau-
licher Vertrag mit der Stadt Hamburg geschlossen,
demeinWorkshop-Verfahrenmit eingeladenen Pla-
nungsbüros vorgeschaltet war. Der Raumzwischen
den Riegeln soll zum einen als Parkplatz dienen,
zum anderen sind hier Wochenmärkte und Frei-
zeitveranstaltungen für die Bürgerschaft geplant.
Erschließungskern mit Brandwand
Bei der ohne Unterkellerung vollzogenen Gründung
konnten weite Teile der aus dem Bau der Brotfa-
brik bereits vorhandenen Bohrpfähle wiederver-
wendet werden. Nur in wenigen Teilbereichen war
es erforderlich, zusätzliche Stahlbeton-Bohrpfähle
12 m tief in den Untergrund zu rammen, was die
Baukosten senkte. Ebenso konnte die alte Boden-
platte weiterhin genutzt werden, so dass nur vor-
mals rein bekieste Flächen, die nun als Fundament
benötigt wurden, eine neue Stahlbeton-Bodenplat-
te erhielten. Der weitere Aufbau erfolgte mehrstu-
fig. Zuerst wurde der Erschließungskern, der das
Treppenhaus und den Aufzugsschacht beherbergt,
hochgezogen. Dessenmineralische Ausführung er-
folgte brandschutzbedingt als Brandwand REI-M
90. Zugleich übernimmt der Erschließungskern
Der ehemalige Getreidesilo (l.) ist dem neuen Wohnturm gewichen (r.)