DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2017 - page 64

MARKT UND MANAGEMENT
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4|2017
„In der Firma sind wir nicht nur Schüler – wir
bilden eine Gemeinschaft. Unser Ziel: Mit BoZz-
Catering erfolgreich zu sein.“
Die Schülerinnen und Schüler identifizieren sich
ganz offensichtlichmit ihrer Genossenschaft. Eine
Schülerin beschreibt eindrucksvoll, wie sie dank
des Engagements in der Schülergenossenschaft
das Interesse am Lernen und an der Schule wie-
derentdeckt hat. Arbeit in der Schülerfirma und
schulisches Lernen können also durchaus Hand
in Hand gehen.
Ein Modell mit Zukunft?
Was die betreuenden Lehrer herausfordert, ist die
Arbeit an Aufträgen der Schülergenossenschaft
und das schulische Lernen im Gleichgewicht zu
halten. Grundsätzlich stößt das Modell in den
Schulen auf offene Ohren. Viele Lernziele sindmit
der Arbeit in einer Schülergenossenschaft bestens
vereinbar. Die Erfahrung: Gerade problematische
Schüler profitieren von dem Projekt. Viele Leh-
rer stoßen jedoch an Kapazitätsgrenzen, sich im
Rahmen von AGs und Workshops noch zusätzlich
in der Schülerbetreuung zu engagieren. So ist die
Einbindung der Schülergenossenschaften in den
Unterricht oftmals wesentliche Voraussetzung für
eine nachhaltige Arbeit.
Überzeugungsarbeit und Geduld sind bei allen
beteiligten Betreuern gefragt. Die notwendigen
formalen Abläufe und organisatorische Struktu-
ren sind für viele Schüler oft erst auf den zweiten
Blick einleuchtend und müssen jeder Generation
neu vermittelt werden. Um die Kontinuität des
Projekts zu gewährleisten, treffen sich in einer
„Arbeitsgruppe Schülergenossenschaften“ die
Partner aus den pädagogischen und wohnungs-
wirtschaftlichen Bereichen bereits im fünften
Jahr. Neben der Verstetigung der bestehenden
Schülergenossenschaften geht es dem Genos-
senschaftsforum und dem BBU dabei auch um
die Schaffung weiterer Kooperationen zwischen
Schülern und den regionalen Wohnungsgenos-
senschaften – basierend auf den aktuellen posi-
tiven Erfahrungen.
Weitere Informationen:
un
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Es ist angerichtet: Die Schülergenossenschaft BoZz Catering in Aktion
Quelle: Genossenschaftsforum
Die Schülergenossenschaft
PraLenné auf dem Potsdamer
Genossenschaftstag 2016
Quelle: PWG 1956 eG
Die Kooperation zwischen Schulen und
Wohnungsgenossenschaften wird von einer
Arbeitsgemeinschaft begleitet. Neben den
aktiven Lehrern und Schülervertretern sind
Mitarbeiter der Partnergenossenschaften
vertreten. Sie werden beraten von der
Justitiarin des BBU, Sabine Degen, und
Mitarbeiterinnen des Genossenschafts-
forums. Die pädagogische Betreuung hat
die Koordinierungsstelle Schülerfirmen
Berlin der DKJS (Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung) sowie für Brandenburg die
Servicestelle Schülerfirmen übernommen.
Die AG erarbeitet u. a. Materialien für
Schulungen zu Genossenschaftsthemen
und Informationsveranstaltungen.
AG SCHÜLERGENOSSENSCHAFT
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