DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT6/2017 - page 27

HBCD-haltige Dämmstoffabfälle
Aktionsgemeinschaft gegründet
17 Verbände aus Handwerk, Bau-, Dämmstoff-, Entsorgungs- und Kunst-
stoffbranche haben die Aktionsgemeinschaft „AG EHDA“ gegründet, um sich
für eine verlässliche Entsorgung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen zu
engagieren. Sie wollen durch eine sichere Verwertung das Flammschutzmit-
tel HBCD aus dem Stoffkreislauf ausschleusen und so weiteren Imageschaden
für das Thema Dämmung vermeiden. In einem Positionspapier sprechen sich
die AG-Mitglieder dafür aus, HBCD-haltige Dämmstoffabfälle wieder als
„nicht gefährlichen Abfall“ einzustufen, wie es bis Ende September 2016 der
Fall war. Sie begrüßen das Engagement der Bundesländer und des Bundes-
ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, bis zum
Ablauf des aktuellen Moratoriums eine deutschlandweit einheitliche, praxis­
taugliche Lösung zur Entsorgung solcher Abfälle zu erarbeiten. Aus Sicht der
AG EHDA sollte sie sich an europarechtlichen Vorgaben orientieren und eine
reibungslose Entsorgung gewährleisten. Die Aktionsgemeinschaft betont,
dass die Einstufung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen als
„gefährlicher Abfall“ nicht wie geplant zu einer besseren Nachverfolgung und
Ausschleusung des als POP-Stoff klassifizierten HBCD führt. Stattdessen sei
ein etablierter Entsorgungsweg zum Erliegen gebracht worden.
Energieoptimierungen
Pilotprokekt der WBG führt zu
deutlicher Einsparung
Die Wohnungsbaugenossenschaft Bad Salzungen e.G. (WBG) hat im Jahr
2004 mit verschiedenen Partnern begonnen, die Wärmeversorgung in der
Werner-Lamberz-Straße 18 bis 32 energetisch zu verbessern. „Bei uns
schlugen letztlich Kosten von durchschnittlich 80.000 € für das Gebäude
zu Buche. Aber im Ergebnis wurden jährlich rund 16% Wärmeenergie oder
100 MWh weniger verbraucht. Das ist hervorragend und beispielhaft“, sagt
Roland Leise, geschäftsführender Vorstand der WBG, über das Pilotprojekt.
Es wurde vom Verband Thüringer Wohnungswirtschaft- und Immobilien-
wirtschaft e.V. (vtw) begleitet und war auch Grundlage für das in Berlin und
Brandenburg durchgeführte Projekt „ALFA-Allianz für Anlagenenergieeffi-
zienz“ des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen
e.V., das im Herbst 2016 abgeschlossen wurde.
Beim BBU und beim Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V.
(VNW) werden mittlerweile fast 100 derartiger Projekte erfolgreich betrie-
ben. „Mit vergleichsweise geringen einmaligen Investitionskosten für die
Optimierung von Heizungs- und Warmwasserversorgungen in Höhe von unter
400 € pro Wohnung können jährlich mehr als 1.000 kWh bzw. 135 € je Woh-
nung eingespart werden“, berichtet Siegfried Rehberg, Energieexperte beim
BBU. Die WBG hat die Kosten allerdings nicht umgelegt, sodass den Mietern
in Bad Salzungen die volle Einsparung zugutekommt.
Weitere Informationen:
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Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
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