DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2016 - page 44

NEUBAU UND SANIERUNG
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4|2016
Wohnen im Denkmal
Der bestechende Charme der Fünfziger
Für mehr als 3 Mio. € hat die Nassauische Heimstätte das sog. Kammgebäude in Hanau
restauriert und energetisch ertüchtigt. Bei Projekten wie diesem denkmalgeschützten
1950er-Jahre-Schmuckstück steckt der Teufel allerdings im Detail: Was ist aus Sicht der
Wärmedämmung und der Kosten sinnvoll? Und: Was sagt die Denkmalschutzbehörde dazu?
Steffen Brinkmann traute seinen Augen nicht. Or-
dentlich und gerade hatten die Arbeiter die schö-
nen, länglichen und extra ausgesuchten Riemchen
verlegt, unten die grauen in einem Block, darüber
dieweißen.Wohlgeordnet, besteHandwerkskunst,
nur leider – alles andere als originalgetreu. Denn
die typischen Fliesen müssen in unregelmäßigem
Muster „bichromatisch“ angeordnet werden – im
Stil der 1950er Jahre eben. „Ichmusste den armen
Männern sagen, dass sie einige graueRiemchen un-
tenwieder herausnehmen und oben unregelmäßig
zwischen die weißen verlegen sollen – und das auf
Robert Schmauß
hd...s Agentur für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Wiesbaden
Das Kammgebäude in Hanau kurz nach der Fertigstellung in den 1950er Jahren: Innovative
Flugdächer, asymmetrische Balkone – die Form eines liegenden Kammes ist gut zu erkennen
Quelle: Archiv Nassauische
Heimstätte/Wohnstadt
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