DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2016 - page 42

NEUBAU UND SANIERUNG
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• Eine Arbeitshilfe zur kapazitätsschonenden
Erfassung von Kennzahlen ist ebenfalls vor-
handen. Und die Branchenakzeptanz und Ver-
gleichbarkeit ist gegeben.
In dem 84 Seiten starken Werk fließen die Pra-
xiserfahrungen von sechs Wohnungsunterneh-
men ein. In einem gemeinsamen Modellprojekt
haben sie begonnen, die Forderungen des DNK
umzusetzen. Im Wesentlichen bietet der Leitfa-
den Erläuterungen und Formulierungsbeispiele
für den Fragenkatalog des DNK. Unternehmen,
die bereits Nachhaltigkeitsberichte nach anderen
Standards erstellen, können zusätzlich eine DNK-
Entsprechenserklärung abgeben.
Die DNK-Entsprechenserklärung gliedert sich in
vier Bereiche, in denen Wohnungsunternehmen
über ihr nachhaltiges Handeln und Wirtschaften
berichten sollten: Strategie, Prozessmanage-
ment, Umwelt und Gesellschaft. Unter diesen
Schwerpunkten werden insgesamt 20 Kriterien
abgefragt – wie z. B. der CO2-Fußabdruck ver-
wendeter Baustoffe, die Einbindung verschiede-
ner gesellschaftlicher Gruppen in Projekte oder
die Behandlung der Arbeitnehmer im Unterneh-
men. Werden bestimmte Kriterien nicht erfüllt,
besteht jedoch die Möglichkeit einer Erklärung
darüber, warum dies so ist oder ob sich ein Be-
richtswesen dahingehend aktuell in der Planung
befindet.
Kostengünstige und effizient erstellte
Nachhaltigkeitsberichte
Der zeitliche Aufwand für die Bearbeitung der
wesentlichen Kriterien für den Nachhaltigkeits-
bericht hängt davon ab, wie tief das Thema bereits
imUnternehmen verankert ist – und insbesondere
in welchem Umfang die einzelnen Kriterien erst
erhoben und erfasst werden müssen.
Wenn einWohnungsunternehmen zumerstenMal
eine Entsprechenserklärung – also sozusagen ein
„Nachhaltigkeitsbericht light“ – erstellt, dauert
dies bei einem gut erschlossenen internen Re-
portingsystem i. d. R. ein bis drei Wochen. Der
Zeitaufwand und der interne Personalaufwand
verringert sich, wenn man sich externe Hilfe ein-
holt, die im Erstellen von Nachhaltigkeitsberich-
ten erfahren ist.
Die Kosten halten sich dabei in Grenzen. Die Ge-
nerierung eines 16-seitigen gestalteten Nachhal-
tigkeitsberichts – auf Grundlage der 20 Kriterien
des Deutschen Nachhaltigkeitskodex mit Ergän-
zungen für die Wohnungswirtschaft inklusive
Entsprechenserklärung – kostet bei einem exter-
nen Dienstleister ab rund 18.000 € (ohne Druck-
kosten). Hier kann auf vorgegebene Strukturen,
Raster, Kennzahlendarstellungen, Layouts etc.
zurückgegriffen werden.
Ein ausführlicher Nachhaltigkeitsbericht mit
rund 35 bis 40 Seiten auf Grundlage der GdW-
Arbeitshilfe 73 und den 20 DNK-Kriterien kostet
rund 28.000 €. Und für einen Bericht nach GRI
G4 auf etwa 50 bis 60 Seiten sollte man rund
50.000 € einplanen. Kosten für die zusätzliche
Ermittlung von Kennzahlen, zur Formulierung von
Nachhaltigkeitskriterien, für Strategieworkshops
mit Vorstand oder Geschäftsführung können hin-
zukommen, wenn auf keine ausreichende Basis im
Unternehmen zurückgegriffen werden kann.
Weitere Informationen:
,
,
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
1. Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unter-
nehmens,
2. Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit
für das Unternehmen,
3. Schlüsselthema für die Verantwortung
der Branche in ihrer Wahrnehmung in der
Öffentlichkeit,
4. gesellschaftliche Rückkehr positiver Werte,
5. gesamtgesellschaftlicher Trend: 52% der
Deutschen sind bereit mehr Geld für Pro-
dukte und Dienstleistungen von Unterneh-
men auszugeben, die sich für Gesellschaft
und Umwelt engagieren,
6. Externe Anforderungen und Motivation zur
Nachhaltigkeitsberichterstattung*:
• 70% Informationsbedürfnisse der Share-
holder und anderer Stakeholder,
• 36% Nachhaltigkeitsberichterstattung
der Wettbewerber,
• 35% Regulatorische Anforderungen,
• 18% Anfragen im Rahmen von Recruiting-
Maßnahmen.
* Quelle: Studie „Pflicht oder Kür? Nachhaltigkeitsberichterstattung in
Deutschland: Standortbestimmung“; Ernst & Young GmbH 2014, S. 11
MOTIVATION ZUR NACHHALTIGEN
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Ansichten verschiedener Tätigkeits- und
Nachhaltigkeitsberichte
Quelle: Archiv DW
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