DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2016 - page 65

63
12|2016
Als Alternative hierzu bietet es sich an, auf von
vornherein für die Cloud-Nutzung entworfene
Software umzusteigen, also fertige Lösungen
nach dem SaaS-Modell über das Internet zu nut-
zen. Hier gibt es wiederum zwei unterschiedliche
Kategorien von Lösungen.
Zum einen lässt sich traditionelle Software so
umkonstruieren, dass sie über ein Rechenzent-
rum „bezogen“ werden kann. Damit wird sie zwar
flexibler und bedarfsgerechter einsetzbar, aber
noch nicht unabhängig von den verwendeten End-
geräten, und Vernetzbarkeit wieMobilität bleiben
eingeschränkt.
Die zweite Variante nutzt Software, die von Anfang
an ausschließlich für die Cloud, also den alleinigen
Zugriff per Internet, entwickelt wurde. Da das Pro-
blemder gewachsenen eigenständig entwickelten
Anwendungen erkannt ist, gibt es immer mehr
Softwarehäuser, die reine Cloud-Branchenlösun-
gen, also ERP- und Verwaltungslösungen aller Art,
auch für dieWohnungs- und Immobilienwirtschaft
entwickeln und anbieten.
Ein hochmodernes Beispiel für die letztgenannte
Branchensoftwarevariante ist Haufe-FIO axera.
Die Lösung optimiert sämtliche Vorteile der
Cloud wie Mobilität, bedarfsgerechte Skalier-
barkeit, Endgeräteunabhängigkeit, permanente
Softwareaktualisierung oder Abbau aller Medien-
brüche durch Vernetzung von unterschiedlichen
Anwendungen.
Ausblick
Welches Cloud-Modell im Einzelnen zum Unter-
nehmen passt, hängt von Größe und Geschäftsmo-
dell ab. Dass die Cloud für dieWohnungswirtschaft
künftig an Bedeutung gewinnen wird, scheint
von Experten nicht bezweifelt zu werden. Sie
verweisen auf vielfältige Veränderungen in der
Branche, die die Komplexität der Prozesse erhöhen
und die Anforderungen an die IT ständig anhe-
ben. Neue Regulierungen, verstärkte Forderung
nach Transparenz, speziell was das Reporting bei
Investitionen angeht, ausufernde Datenmengen,
immer komplexere Software, ein heterogenes
Marktumfeld mit zunehmender Vernetzung der
Geschäftspartner und nicht zuletzt steigende An-
sprüche hinsichtlich Flexibilität, Mobilität und Ge-
schwindigkeit – dies alles bringt die Unternehmen
unter Innovationszwang und verlangt nach einer
schlanken, sicheren, hochverfügbaren und schnell
an die individuelle Ist-Situation anpassbaren IT,
wie sie zu vertretbaren Kosten nur eine rein web-
basierte Softwarelösung auf Dauer bereitstellen
kann.
Weitere Informationen:
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
nt
Cloud Computing:
Die Nutzung von Software und IT-Infrastruktur sowie der
Zugriff auf extern gelagerte Daten als Service über das Internet
Nutzen der Cloud:
• Effizienzgewinn, Konzentration auf das Kerngeschäft
• Kosteneinsparung für Hardware, Software, Verwaltung und Personal
• Kein IT-Knowhow im Unternehmen notwendig
• Jederzeit und überall (mobil) verfügbarer Zugriff auf Daten, Software und
IT-Systeme
• Leistungsstarke, stets bedarfsgerecht verfügbare Software- und IT-Systeme
• Höhere Sicherheitsstandards als bei Eigenbetrieb der Systeme
Cloud-Varianten
Public Cloud: Die Anwendungen und die IT-Infrastruktur werden komplett
von einem externen Cloud-Anbieter betrieben und stehen vielen Anwendern
gleichzeitig zur Verfügung. Die Leistungen werden hinsichtlich Umfang und
Sicherheitsanforderungen festgelegt und nach tatsächlicher Nutzung abge-
rechnet. Nur die Anwenderinfrastruktur wird vom eigenen Betrieb kontrolliert.
Beispiele: Microsoft Azure, eine Cloud-Plattform auf Basis des Betriebssystems
Microsoft Windows Azure, sowie DropBox und Google Drive, Lösungen zur
Speicherung und gemeinsamen Nutzung von Dateien innerhalb einer Kollabo-
ration.
Private Cloud: Die unternehmensinterne IT-Abteilung stellt alle IT-Leistungen
den Nutzern im eigenen sowie angeschlossenen Partnerunternehmen als Inter-
netservice bereit. Die Kontrolle über Daten und IT bleibt im eigenen Betrieb.
Beispiel: ownCloud, eine Dateiverteilungslösung wie DropBox und Google
Drive, die auf einem unternehmenseigenen Server betrieben werden kann.
Hybrid Cloud: Verbindung von Elementen von Public Cloud und Private Cloud.
Ein Teil der Anwendungen (v. a. weniger geschäftskritische) wird einem
externen Cloud-Anbieter übertragen, besonders kritische dagegen in der ei-
genen IT-Abteilung betrieben. Oft wird das Modell von Private-Cloud-Nutzern
verwendet, um in einer Public Cloud zusätzliche Kapazität für Lastspitzen
bereitzuhalten oder eine Backup-Lösung zu betreiben.
Wichtigste Cloud-Servicemodelle
Infrastructure-as-a-Service (IaaS)
Die IT-Infrastruktur wird als Service über das Internet bezogen. Dazu gehören
Rechnerkapazität sowie Speicher-, Backup- und Sicherheitssysteme. Anschaf-
fungs-, Wartungs- und Aktualisierungskosten entfallen.
Platform-as-a-Service (PaaS)
Der Cloud-Anbieter stellt über das Internet eine virtuelle Plattform zur Verfü-
gung, auf der Anwendungen entwickelt, getestet und betrieben („gehostet“)
werden können. Verwaltung und Betrieb der Plattform liegen in der Hand des
Providers.
Software-as-a-Service (SaaS)
Software und die zu ihrem Betrieb nötige Infrastruktur werden vom Provider
als Service zur Verfügung gestellt, und zwar entweder als Dienstleistung
seines Rechenzentrums oder als reine Internetlösung. Der Nutzer benötigt
nur internetfähige Endgeräte und eine stabile und leistungsstarke Internetan-
bindung.
GLOSSAR: DAS ABC DES CLOUD COMPUTINGS
1...,55,56,57,58,59,60,61,62,63,64 66,67,68,69,70,71,72,73,74,75,...84
Powered by FlippingBook