MARKT UND MANAGEMENT
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und direkt mit ihr in Kontakt zu treten, erklärt
Roy Lilienthal. „Hierdurch soll erfahrbar werden,
welche Werte unser Unternehmen lebt und auf
wen man sich als Mieter oder Käufer einlässt.“
Für die Social-Media-Plattformen wurde von
Casadomus/Mediacluster ein eigener Style ent-
wickelt, der an das Corporate Design des Unter-
nehmens angelehnt ist, sich jedoch grafisch von
der Unternehmenshomepage abhebt und neuen
Inhalten einen eigenen Rahmen gibt. Außerdem
entwickelten sie Guidelines für die Mitarbeiter, in
denen die wichtigsten Punkte für den Umgangmit
Social Media zusammengefasst sind.
Umsetzung
Nach neun Wochen Projektarbeit ging die GSW
Sigmaringen im September 2013 mit ihren Auf-
tritten auf Facebook, Google+ und Twitter an den
Start. Hierfür wurde die Unternehmenshomepage
am unteren Ende der Startseite um eine Social-
Media-Infoleiste „Tür an Tür – die GSW-Commu-
nity“ erweitert, die auf einen Blick über die aktu-
ellsten Einträge informiert und zu den einzelnen
Plattformen führt.
Auf der Facebook-Seite des Unternehmens findet
sich nicht nur die Timeline, auf der drei Mal wö-
chentlich neue Inhalte gepostet werden, sondern
verschiedene, speziell vom Dienstleister entwor-
fene und programmierte Social Media-Apps: So
wurde eine Tauschbörse unter dem Motto „Aus
Nachbarn werden Freunde“ eingerichtet, auf der
Angebote und Gesuche für Mieter von Mietern
eingestellt werden können. Mit der digitalen
Nachbarschafts(hilfe)plattformwollteman versu-
chen, mittels „Sharing“ eine GSW-Community zu
etablieren. Mit demAngebot „Chefsache“ besteht
dieMöglichkeit, demGSW-Geschäftsführer direkt
und ungefiltert etwas mitzuteilen. Mietangebote,
aktuelle Infos und praktische Tipps rund um das
Wohnen ergänzen das Angebot, welches auch auf
Google+ veröffentlicht und via Twitter bekannt
gemacht wird.
Eine weitere Neuerung ist die digitale Ausgabe
des Mietermagazins „Tür an Tür“ in Form eines
Blogs, über denman sich online über Themen rund
ums Wohnen und Leben sowie das Unternehmen
informieren kann. Unter den Rubriken Aktuelles,
Neubau, Ratgeber Wohnen und Modernisierung
finden sich hier Berichte aus der Printausgabe des
GSW-Mietermagazins „Tür an Tür“ in komprimier-
ter Formwieder. Außerdemwerden hier Nachrich-
ten aus dem Unternehmen veröffentlicht, auf die
via Facebook, Google+ und Twitter aufmerksam
gemacht wird. Auch auf dieser Plattform sind die
Social-Media-Apps implementiert.
Das Social-Media-Projekt des Sigmaringer
Wohnungs- und Immobilienunternehmens war
zunächst auf ein Jahr angelegt, um dann zu ent-
scheiden, ob und wie man weitermachen werde.
Zwischen der GSW Sigmaringen und dem Dienst-
leister bestand dabei immer Konsens, die Social-
Media-Auftritte nicht mithilfe von Gewinnspielen
und Ähnlichem zu pushen, sondern mit geeigne-
tem Content eine zwar langsamer wachsende,
dafür aber längerfristig stabilere Community
aufzubauen.
Nach einem Jahr entschied man sich bei der GSW
Sigmaringen dafür, das Projekt weiter zu verfol-
gen und aufgrund der gewonnenen Informationen
und Erfahrungen die Benutzerfreundlichkeit und
den Content weiter zu verbessern. Im Mai 2014
erweiterte die GSWSigmaringen ihr Social-Media-
Angebot um einen YouTube-Kanal, über den in
bewegten Bildern über die Aktivitäten des Unter-
nehmens informiert wird. Den Anfangmachte eine
Reportage über die Bauarbeiten für ein Dienstleis-
tungs- und Ärztezentrum in Sigmaringen – in der
ersten Woche wurde das Video bereits mehr als
2.000Mal angeklickt. Undwenige Tage nach dem
Jahreswechsel 2014/15 konnte man sich bei der
GSW Sigmaringen über den 1.000sten Facebook-
Fan freuen. Um zusätzlichen Mehrwert für Besu-
cher zu schaffen, wurde mit „Service Wohnen“
inzwischen eine weitere Social-Media-App auf
Facebook und auf dem GSW-Blog „Tür an Tür“
freigeschaltet. Über eine Kontaktseite können Be-
sucher unterschiedliche wohnbegleitende Dienst-
leistungen des GSW-Partners Malteser Hilfsdienst
gGmbH in Anspruch nehmen.
Fazit
Mittlerweile ist das Social-Media-Projekt der GSW
Sigmaringen in das dritte Jahr gegangen – Zeit für
ein kritisches Fazit. Hierzu Roy Lilienthal: „Social
Media ist kein Selbstläufer. Kontinuierliches En-
gagement und permanent neue Ideen für interes-
sante Inhalte sind Voraussetzung für ein solches
Projekt. Von den Social-Media-Apps wurde die
Tauschbörse nicht angenommen, was von uns
jedoch bereits in der Konzeptionsphase vermu-
tet worden ist.“ Als Grund vermute er, dass der
Wohnungsbestand der GSWmit mehr als 60 Stand-
orten in Baden-Württemberg, Bayern und Sach-
sen-Anhalt geographisch zu verstreut sei: „Eine
Tübinger Studentin wird nicht in Oberschwaben
babysitten.“ Besonders erfolgreich seien Beiträ-
ge in Verbindung mit einer Veranstaltung. Bestes
Beispiel hierfür sei der jährliche GSW Beach-Cup
am Sigmaringer Donaustrand. „Die über mehrere
Monate verteilten Posts zu unseremBeachvolley-
ball-Turnier erfreuen sich einer stetig steigenden
Beliebtheit“, sagte Lilienthal.
Die beteiligten Mitarbeiter wollen die Plattfor-
men zukünftig mit noch mehr Beiträgen aus dem
Unternehmen speisen. Außerdem ist eine Reihe
kurzer Infofilme für den Youtube-Kanal geplant.
Interessante Themen gibt es bei der GSW Sigma-
ringen – wie vermutlich auch bei anderen Woh-
nungsunternehmen – genug.
Immer aktuell: Der Blog
„Tür an Tür” als digitale
Ausgabe des Mieter-
magazins