DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 2/2016 - page 47

sowohl was die journalistische Aufbereitung als
auch das Layout anbelangt. Insbesondere große
Unternehmen greifen dabei auf die Expertise
erfahrener Agenturen zurück. Das Ergebnis sind
Zeitschriften, die den Vergleichmit Druckwerken
aus dem „special interest“-Bereich nicht scheuen
müssen. Das ist jedoch kein Muss. Denn zugege-
benermaßen ist die Entscheidung für eine externe
Lösung stark budgetabhängig. Noch einmal: Zu-
nächst ist die Synchronizität von Themenauswahl
und Leserinteresse wichtiger als das zugrunde-
liegende Design, frei nach dem Motto „Erst der
Inhalt, dann die Verpackung“.
Eine interne Redaktion, die im Bereich PR-/Mar-
keting verantwortet werden sollte, ist für einen
erfolgreichen Start einer Mieterzeitschrift aus-
reichend, um eine zielgenaue Themenauswahl
zusammenzustellen. Den „goldenen Schnitt“
macht – wie in der Fotografie – die Drittelregelung
aus: ein Drittel Geschäftspolitisches, ein Drittel
Menschliches und zu einem Drittel Themen, die
„über den Tellerrand hinausgehen“.
Die Lesbarkeit einer Kundenzeitschrift geht au-
ßerdem mit einer attraktiven Visualisierung der
Inhalte einher. „Ein Bild sagt mehr als tausend
Worte“ – der oft gehörte alte Grundsatz aus der
Zeitungslehre ist zeitlos gültig.
Das Heftdesign, wenngleich nicht so wichtig wie
der Inhalt, ist dennoch keine zu vernachlässigen-
de Größe. Ein druckfähiges Layout mittels eines
Textverarbeitungsprogrammes zu erstellen, ist
nervenaufreibend, auch wenn die Programmher-
steller anderes suggerieren.
Brauchbare bis exzellente Ergebnisse können
deutlich besser über professionelle Desktop-
Publishing-Programme erreicht werden. Diese
Softwareprogramme sind nicht nur teuer, sondern
ausgesprochen komplex und erfordern daher eine
Person, die damit versiert umgehen kann. Kleine
bis mittlere Unternehmenwerden vermutlich nur
in Ausnahmefällen ausgebildete Grafikdesigner
in ihren Reihen haben. Hier tut sich also ein wei-
terer Bereich auf, in dem Agenturleistungen zum
Einsatz kommen können. Neben dem verlagerten
Zeitaufwand bietet eine solche Kooperation den
weiteren Vorteil, dass die beauftragten Kreativen
zumeist mit Druckereien zusammenarbeiten, so-
dass der Prozess der Gestaltung bis hin zur Pro-
duktion und Lieferung des fertigen Heftes in einer
Hand liegt.
Evaluation
Das Ziel, das alle Heftemacher verfolgen, ist, re-
gelmäßig und zuverlässig ein Heft zu produzieren,
das gern gelesenwird, einen hohenWiedererken-
nungseffekt mit sich bringt und das Unterneh-
mensimage steigert. Ohne eine entsprechende
und regelmäßige Erfolgskontrolle wird dies nicht
gelingen. Schon vor demHintergrund der Kosten-
Nutzen-Effizienz muss ein Unternehmen hinter-
fragen, wie es um die Akzeptanz des Mediums
Mieterzeitschrift bestellt ist.
Es ist legitim, wenn eine Redaktion –mit Frist zum
nächsten Redaktionsschluss – ganz konkret um
Kritik und Anregungen bittet. Für Neulinge auf
dem Markt der Kundenpublikationen lohnt be-
reits die Resonanzanalyse nach dem Erscheinen
der ersten Ausgabe. Wie sind die Reaktionen des
Publikums ausgefallen: überwiegend positiv oder
negativ? Für diese erste (und sicherlich noch nicht
repräsentative) Analyse sollte sich die Redaktion
ausreichend Zeit lassen – vor allem für die interne
„Manöverkritik“.
Wichtig ist dabei, zu akzeptieren, dass der „erste
Wurf“ nur selten zu einemoptimalen Ergebnis füh-
ren wird. Der Prozess, der zwischen Wirklichkeit
und Ideal liegt, ist dynamisch und erfordert viel
Geduld.
CHECKLISTE
Eine
Mieterzeitschrift
ist ein hervorra-
gendes Medium zur
Kundenbindung,
wenn ...
... Texte durch Visualisie-
rungen, insbesondere Fo-
tos angereichert werden.
... sich Produktpolitik,
Menschliches und Buntes
die Waage halten.
Quelle: Autor
DIALOG
LESERINTERESSE
ZUVERLÄSSIGKEIT
LESBARKEIT
... das Unternehmen seine
Leser zu Wort kommen
lässt.
... ein regelmäßiges Er-
scheinen gewährleistet ist.
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