DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT 06/2016 - page 48

ENERGIE UND TECHNIK
46
6|2016
digitalenMessgeräten, schnellen Glasfasernetzen
oder Smart-City-Lösungen auszustatten.
Ausgehend von den genannten Zielen ist die
degewo netzWerk GmbH auf insgesamt fünf Ge-
schäftsfeldern aktiv:
• Messdienst,
• digitale Infrastrukturen,
• Energielieferung,
• Energiedienstleistungen und
• Smart City.
In all diesen Themenfeldern verfügt die degewo
über teils jahrelange Erfahrungen. Bereits 2008
wurde ein Wohnungsbestand mit fernausles-
barer Funktechnik zur automatischen Übertra-
gung der Heizungs- und Warmwasserverbräuche
selbst ausgestattet. Heute rechnet „netzWerk“
im Auftrag des Konzerns den Verbrauch bei rund
30.000 Wohnungen selbst ab, mittelfristig soll
dies auf den gesamten Wohnungsbestand aus-
geweitet werden. Photovoltaikanlagen betreibt
das Wohnungsunternehmen schon seit 1997,
damals wurde in Berlin-Marzahn die größte PV-
Fassadenanlage Europas errichtet. Seit 2012 hat
die degewo begonnen, auch dieWärmeversorgung
teilweise in eigene Hände zu nehmen, inzwischen
bei rund 10.000 Wohnungen. Die in den eigenen
Wärmelieferprojekten erzielte Heizkostenerspar-
nis beträgt bis zu 24%.
Von Messdienst bis Smart City
Auch das Geschäftsfeld der digitalen Infrastruk-
turen entwickelt sich. In diesem Jahr entsteht in
Berlin-Köpenick auf einer Länge von 50 km das
erste Glasfaser-Zugangsnetz im Eigentum von
degewo. Das Netz verbindet den größten Teil des
Bestandes in Köpenick.
Auf dem Feld der Energielieferung sind Block-
heizkraftwerke (BHKW) zu einem wichtigen Fak-
tor geworden. In den vergangenen drei Jahren
hat die degewo, überwiegend in Kooperation mit
Energieunternehmen, fünf solcher Anlagen mit
einer elektrischen Leistung von zusammen mehr
als 3,2 MW in Heizhäusern errichtet, die nun von
der degewo netzWerk GmbH betrieben werden.
Positiv sind auch die Erfahrungen aus einemNeu-
bau. Vier Mehrfamilienhäuser in Berlin-Köpenick
werden seit Sommer 2015 über ein eigenes Erd-
gas-BHKW versorgt. Zwei Drittel der 68 Mieter
haben sich für den „hausgemachten“ Strom ent-
schieden, den degewo in Kooperation mit einem
Energieunternehmen anbietet. Das Wohnungsun-
ternehmen testet in diesemObjekt außerdemden
Messstellenbetrieb für Strom mit Smart Metern
in Eigenregie. Die degewo-Stromkunden können
ihren Verbrauch auf diese Weise jederzeit online
überprüfen.
Diese Beispiele sind nur erste Gradmesser dessen,
was uns in der Wohnungswirtschaft heute und
vor allem künftig rund um Smart Cities, Energie,
Messdienste und Netze beschäftigt. Es ist kein
Kunststück, vorauszusehen, dass die Entwicklung
insbesondere durch die zunehmende Digitalisie-
rung noch weiter gehen wird. Das Web 4.0, das
sog. „Internet der Dinge“, ist zu einemvielzitierten
Begriff geworden. Mit ihrer Tochter „netzWerk“
geht die degewomit der Zeit. Die Entwicklung kann
aktivmitgestaltet werden und das Kundeninteres-
se – einwarmes, sicheres und bezahlbares Zuhause
in lebenswerten Quartieren – bleibt im Blick.
Neubauten in der Joachimstraße 8 in Berlin-Köpenick.
Hier errichtete die degewo ein Ergas-BHKW und bietet
Mieterstrom an
Bereits seit rund 20 Jahren betreibt die kommunale Wohnungsgesellschaft
Photovoltaikanlagen auf den Dächern ihrer Gebäude
Quelle: degewo, Foto: Tina Merkau
Quelle: degewo, Foto: Fotografenbüro Cathrin Bach
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
1...,38,39,40,41,42,43,44,45,46,47 49,50,51,52,53,54,55,56,57,58,...76
Powered by FlippingBook