DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT 06/2016 - page 47

nungswirtschaft zur Energiewende leisten kann.
Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die
gewonnenen Erfahrungen auszuwerten und in-
novative Technologien so weit wie möglich bei
zukünftigenModernisierungen einzusetzen. Beim
Zukunftshaus sagen die Berechnungen voraus,
dass die warmen Betriebskosten ummehr als zwei
Drittel sinken – von durchschnittlich 1,05 €/m2
vor dem Umbau auf gerade einmal 0,29 €/m2
danach. Künftiger Betreiber der technischen Anla-
gen wird die degewo netzWerk GmbH sein.
„degewo netzWerk“ bündelt Kompetenzen
Die Themen Energie, Versorgungs- und Kommu-
nikationsnetze, Daten und Infrastruktur haben
in der Wohnungswirtschaft in den vergangenen
Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Hierfür
gibt es Gründe: Erstens werden die gesetzlichen
Anforderungen zur Energieeffizienz zunehmend
komplexer. Spätestens mit der Energiewende
und den Klimaschutzzielen der Bundesregierung
ist deutlich geworden, dass sich die Branche den
Herausforderungen einer umweltfreundlichen und
bezahlbaren Energieversorgung der Immobilien
stellen muss. Zweitens waren die technischen
Möglichkeiten imBereich der Energie- und Haus-
technik sowie der Kommunikation noch nie so groß
wie heute. Die Digitalisierung hat neue Möglich-
keiten geschaffen undwird dies in Zukunft in noch
viel größerem Maße tun. Und drittens haben sich
auch die Nutzungsgewohnheiten und Ansprüche
vieler Menschen grundlegend geändert. Woh-
nungsvermieter müssen auf diese gestiegenen
Herausforderungen reagieren, und zwar tech-
nisch, organisatorisch, beim eigenen Know-how
und nicht zuletzt unternehmenskulturell.
Das kommunale Wohnungsunternehmen degewo
hat sich entschieden, die Chancen der neuen Ent-
wicklung zu nutzen und sie aktiv selbst mitzuge-
stalten. Doch bislang waren Mitarbeiter und Auf-
gaben auf unterschiedliche Konzerngesellschaften
verteilt. Deren Leistungen, von Messdienstleis-
tungen für Heizung und Warmwasser über den
Aufbau und Betrieb eigener Kabelnetze, das Ener-
giemanagement bis zum Energie-Contracting,
waren nach dem Ergebnis einer Untersuchung
zwar wirtschaftlich organisiert, eine Neugliede-
rung der Organisationsstruktur eröffnete jedoch
deutliche Synergiepotenziale, weil Abstimmungs-
aufwände und Reibungsverluste verringert oder
ganz vermieden werden. Durch die Übernahme
von Infrastrukturen, wie etwa Kabelnetze oder
Blockheizkraftwerke, kann die degewo unabhän-
gig von Entscheidungen externer Lieferanten zum
Wohle der Mieter agieren. In der Konsequenz fiel
deshalb die Entscheidung zur Gründung der de-
gewo netzWerk GmbH zum 1. Januar 2016. Die
neue Gesellschaft zählt zum Start 18 Mitarbeiter
und führt erstmals alle Kompetenzen in den Be-
reichen Energie, Messdienste, Netze und digitale
Infrastrukturen zusammen.
Stabile Warmmieten im Fokus
Übergeordnetes Ziel von „netzWerk“ ist es, für
stabile Warmmieten und Effizienzgewinne zu
sorgen und damit zur Erfüllung des Auftrags der
degewo, der Schaffung und Bereitstellung von
bezahlbarem und attraktivem warmen Wohn-
raum, beizutragen. Dabei ist es u. a. die Aufgabe
der neuen Gesellschaft, Neubau und Bestand mit
zukunftsfähigen Technologienwie beispielsweise
modernen Blockheizkraftwerken, PV-Anlagen,
Mit dem Zukunftshaus in der Havensteinstraße will die degewo Strategien und Technologien
für Modernisierungen sowie die Energieversorgung von morgen erproben
Quelle: dgewo, Foto: Georgios Anastasiades
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