DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2016 - page 40

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9|2016
ENERGIE UND TECHNIK
Nahezu autarkes Mehrfamilienhaus
degewo baut Zukunftshaus
Die degewo AG baut bis 2017 ein 8-geschossiges Wohnhaus im Berliner
Stadtteil Lankwitz so um, dass es sich selbst zu 100% mit Wärme und zu
nahezu 50% mit Strom versorgen wird. Bei einer Baustellenbesichtigung
mit Berlins Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Prof. Dr. Engelbert
Lütke Daldrup, und den beteiligten Baufirmen präsentierte degewo-
Vorstand Christoph Beck den „eTank“ genannten Wärmespeicher, der
neben dem Gebäude überschüssige Wärme im Erdreich speichert. Diese
wird über eine Wärmepumpe nutzbar gemacht und in das Heizsystem des
Hauses zurückgeholt. Mit dem Wärmespeicher und einem zusätzlichen
Stromspeicher werden schwankende Erträge zwischen Tag und Nacht
sowie Sommer und Winter ausgeglichen und somit eine der Herausforde-
rungen beim Einsatz erneuerbarer Energien gelöst. Die Gebäudehülle des
1955 errichteten Mehrfamilienhaus in der Havensteinstraße 20/22 wird
auf Passivhaus-Standard gedämmt, darüber hinaus werden nach der Fer-
tigstellung im Frühjahr 2017 Photovoltaik und Solarthermie zum Einsatz
kommen. Die Kombination der einzelnen Technologien innerhalb eines
Bestandsgebäudes ist in dieser Form eine Neuheit. Das degewo Zukunfts-
haus wird von Prof. Dr. Friedrich Sick von der Hochschule für Technik und
Wirtschaft (HTW) Berlin wissenschaftlich begleitet.
„In unserem Zukunftshaus investieren wir in innovative und nachhaltige
Technologien, die in Zukunft breite Anwendung im Wohnungsbestand fin-
den könnten. Damit treiben wir die Energiewende voran“, sagte Christoph
Beck.
Die zukünftigen Mieter werden vom Einsatz der modernen Technik profi-
tieren: Nach bisherigen Berechnungen sollen die warmen Betriebskosten
nach Abschluss der Maßnahmen um mehr als zwei Drittel sinken – von
durchschnittlich 1,05 €/m
2
vor dem Umbau auf gerade einmal 0,29 €/m
2
danach.
Der künftige Betreiber der technischen Anlagen ist die degewo Netzwerk
GmbH, eine Tochterfirma des Wohnungsunternehmens (siehe auch DW
6/2016, S. 44 ff.).
Elektro-Carsharing-Station
Lübecker Bauverein und Stattauto kooperieren
Die Lübecker Bauverein eG und Stattauto eG haben ihre Zusammenar-
beit vertieft: In der Tiefgarage des Neubauprojektes „Wohnquartier für
Jung und Alt“ in Lübeck-St. Jürgen wurde eine neue Carsharing-Station
errichtet. Ein Stellplatz wurde mit einer 22 kW Elektro-Schnellladesäule
ausgestattet, die mit Ökostrom der Stadtwerke Lübeck betrieben wird.
Den Mietern und Stattauto-Nutzern steht ein Elektrofahrzeug mit einer
Reichweite bis zu 160 km zur Verfügung. Zusätzlich ist an der Station ein
Benzinfahrzeug verfügbar.
Seit Ende 2013 besteht die Kooperation zwischen dem Lübecker Bauver-
ein und dem Carsharing-Anbieter. Mittlerweile besteht das Angebot in
sechs Lübecker Quartieren. Weitere Stationen sind im Projekt „Wohnen
mit Anschluss“ in der Schützenstraße nahe dem Hauptbahnhof sowie in
dem Neubauprojekt „Wohnen in Karlshof“ in der Luisenstraße geplant.
„Durch das Angebot von StattAuto haben unsere Mitglieder eine echte
Alternative zum privaten Pkw und können Zeit und Geld sparen. Da wir
schon in vielen Quartieren Stationen eingerichtet haben, profitieren
immer mehr Menschen, auch außerhalb der Genossenschaft, von diesem
Service“, erklärten die Bauverein-Vorstandsmitglieder Detlef Aue und
Stefan Probst.
Baustaatssekretär Prof. Engelbert Lütke Daldrup mit Elke Benkenstein,
Leiterin degewo-Kundenzentrum City, und degewo-Vorstand Christoph
Beck (v. l.) beim Einbau des Erdwärmespeichers
Quelle: degewo, Foto: Georgios Anastasiades
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
auund Stadtentwicklung
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Neue Carsharing-Station in der Tiefgarage Ratzeburger Allee
Quelle: Lübecker Bauverein
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