DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2016 - page 37

Wohnbedarfe vorzunehmen. Die Idee eines Rück-
baus wurde verworfen.
Komplettumbau als Alternative
Eine Zukunft – baulich und am Wohnungsmarkt
– erhielt das Gebäude durch ein umfassendes Sa-
nierungspaket: Der 9-Geschosser wurde bis auf
den Rohbau zurückgebaut und entkernt. Dach,
Decken, Treppen, tragende Wände und der Fahr-
stuhlschacht wurden technisch auf den neusten
Stand gebracht. Das Gebäude wurde mit 3-fach
verglasten Fenstern, rauchdichten und einbruch-
hemmenden Wohnungseingangstüren, weiteren
Rauch- und Brandschutztüren imHaus sowie neu-
em Estrich ausgestattet.
Auch in Sachen Sicherheit wurde nachgerüstet:
Das Hochhaus bekam eine Brandmeldeanlage als
Hausalarmanlage nach DIN 14675. Alle Flucht-
und Rettungswege einschließlich Keller werden
von der Anlage überwacht. Sollte es im Trep-
penhaus, im Bereich der Verteilerflure oder im
Keller zu einem Brand kommen, wird dieser von
den Meldern der Hausmeldeanlage erkannt und
Alarm ausgelöst. Das Alarmsignal ertönt im
lastungen zeigten sich. Auch für die aktuellen
Erfordernisse des Brandschutzes zeichneten sich
keine machbaren Lösungen ab. Der Leerstand
wuchs, weil die Wohnungen den Wohnbedürfnis-
sen nicht mehr genügten. Schließlich folgte ein
Vermietungsstopp. 2012 sollten die Bagger rollen.
Kehrtwende
Ein genauerer Blick brachte neue Einsichten: Zum
einen entwickelte sich die Rückbauplanung weit
aufwendiger und kostenintensiver als ursprüng-
lich angenommen. Die Ziegelsteine hätten zudem
kaum nachhaltig verwertet werden können.
Zum anderen überzeugte die Lage des Objekts –
auf einem Hügel oberhalb von Weinbergweg und
Puschkinstraße errichtet, ist es ein sonniger Ort
im grünen Süden der Stadt. Und in dem ruhig ge-
legenen Wohnquartier sind Einkaufsmöglichkei-
ten und Ärztezentren fußläufig zu erreichen, die
Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist mit
Bus und Bahn hervorragend.
Die Bilanz dieser Abwägungen: statt eines Abrisses
eine intelligente und bedarfsgerechte Standort-
entwicklung für die aktuellen und zukünftigen
Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen dauerten von April 2015 bis Juni 2016
Quelle aller Fotos: WOWI
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