DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2015 - page 50

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12|2015
ENERGIE UND TECHNIK
Herausgegeben vom VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Betriebskosten
aktuell
Ausgabe 4 · Dezember 2015
Betriebskosten aktuell online
Sämtliche seit 2004 erschienenen Ausgaben
„Betriebskosten aktuell“ stehen unter
als Download zur Verfügung.
Von der Zapfsäule zur Gemeinschaftswaschküche
Mit Schlüsselchip Kosten optimieren
Was bisher vor allem aus dem Fuhrparkmanagement für größere Fahr-
zeugflotten bekannt war, nämlich die fahrzeug- bzw. personengenaue
Erfassung der getankten Kraftstoffe, die Kontrolle der Füllstände oder
das Bestellwesen mit Hilfe eines multifunktionalen Schlüsselchips, hat
nun Einzug in das wohnungswirtschaftliche Management der gemein-
schaftlichen Einrichtungen für die Wäschepflege gehalten. Der Betrieb
dieser Einrichtungen ist wartungs- und reparaturbedingt mit einem nicht
unerheblichen „Fixkostenblock“ verbunden, sodass er häufig nicht mehr
kostendeckend ist.
Zur Vermeidung komplizierter Abrechnungsverfahren wurden die Ge-
meinschaftswascheinrichtungen in der Vergangenheit oft mit Münzauto-
maten, in der Neuzeit mit Aufladesystemen für Chip und Karte, versehen.
Das war nicht nur verwaltungsaufwendig, sondern auch risikobehaftet,
weil der eine oder andere Mitarbeiter aber auch Mieter der Versuchung
nicht widerstehen konnten, die Beträge der geleerten Münzautomaten
zu manipulieren oder zu entwenden. Die von einigen Dienstleistern an-
gebotenen elektronischen Zugangs- und Abrechnungssysteme (vor allem
Aufladesysteme, die durch Publikumsverkehr in der Verwaltung oder beim
Hauswart sehr zeitaufwendig sind) stellen zwar eine Verwaltungsverein-
fachung dar, die hierfür in der Regel entstehenden laufenden Kosten sind
allerdings als Verwaltungskosten nicht umlegbar.
Dieses alles wollte das in Hamburg ansässige mittelständische und
inhabergeführte Wohnungsunternehmen K.L.H. Gebhardt Grundstücks-
verwaltung (ca. 1.800 eigene Mietwohnungen) vermeiden und forschte
nach Alternativen. Bei der Dresdener Firma Intrakey Technologies AG
wurde man fündig. Das bisher vor allem aus der Fuhrpark-Systemtechno-
logie sowie von Zutrittskontroll- und Zeiterfassungssystemen bekannte
Unternehmen programmierte kurzerhand seinen an hunderten von
Zapfsäulen zum Einsatz kommenden Intrakey Tankautomaten zu einem
„Waschautomaten“ um, der jetzt als Abrechnungsautomat die einzelnen
Wasch- und Trockengänge der Mieter sekundengenau nach tatsächlichen
Verbräuchen erfasst, automatisch den Mieterkonten zuordnet und direkt
für die Betriebskostenabrechnung verbucht. Der aus einem Eingabe- und
Lesegerät bestehende „Waschautomat“, sein Einbau und die entspre-
chenden multifunktionalen Schlüsselchips verursachen einmalige Kosten.
Laufende Kosten entstehen nicht.
Mark Gebhardt, Techniker bei K.L.H. Gebhardt: „Anders als bei aufladba-
ren Chipkarten müssen die Mieter nicht zum Aufladen zu uns kommen.
Es werden nur die Daten hinterlegt, kein Geld wird bewegt. Die Daten-
übertragung über Internet funktioniert einwandfrei. Mit der Chiptechnik
können wir die Preise schnell und flexibel anpassen und Unrentierlichkei-
ten minimieren.“
Die durch die Hausordnung definierten Waschzeiten sind in dem System
programmierbar, was bei dem einen oder anderen Mieter schon mal zu
einer Nachfrage geführt habe, insgesamt aber zur hohen Zufriedenheit
der Mieter beitrage. Gebhardt: „Die Gemeinschafts-Wascheinrichtungen
SCHEMATISCHER SYSTEMAUFBAU DES WASCHAUTOMATEN-ABRECHNUNGSSYSTEMS
Quelle: Intrakey
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