NEUBAU UND SANIERUNG
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12|2015
werden. Bei der Nachrüstung von mechanischer
Sicherheitstechnik bei Bestandsimmobilien sind
pro Fensterflügel ab 250 € anzusetzen, für eine
Haus- oder Wohnungseingangstür ca. 500 bis
1.200 €. Beim Neu- und Umbau sind die Kosten
verhältnismäßig geringer. Dabei kannman sich der
Fachkenntnis der Polizei bedienen. Die Fachkräfte
der Polizeilichen Beratungsstelle sind unter
erreichen.
Seit Herbst 2014 kann über die Förderprogramme
der KfW-Bankengruppe (KfW) „Altersgerecht Um-
bauen“ und „Energieeffizient Sanieren“ in Maß-
nahmen zum Schutz gegen Wohnungseinbruch
investiert werden, wenn diese in unmittelbarem
Zusammenhang mit barrierereduzierenden Maß-
nahmen oder energetischer Sanierung stehen. Die
Förderprogramme wurden bisher gut angenom-
men. Nach einer vorläufigen Kundenbefragung der
KfW investiert jeder 3. Kunde neben energeieffi-
zienten und barrierereduzierenden Maßnahmen
auch in kriminalpräventive Maßnahmen.
Förderberechtigt sind dabei:
• alle Träger von Investitionsmaßnahmen an
selbst genutzten oder vermieteten Wohnge-
bäuden sowie Eigentumswohnungen,
• Wohnungsunternehmen,
• private Eigentümer von Ein- und Zweifamilien-
häusern und Eigentumswohnungen,
• Ersterwerber von barrierearm umgebauten
und/oder energieeffizient saniertemWohnraum
sowie
• Mieter, die Maßnahmen vornehmen („Alters-
gerecht Umbauen“, Kredit oder Zuschuss mit
Zustimmung des Vermieters).
Gefördert werden zusätzliche Maßnahmen zum
Schutz gegen Wohnungseinbruch, wenn diese
in unmittelbarem Zusammenhang mit barriere-
reduzierenden Maßnahmen oder energetischer
Sanierung stehen:
• Einbau/Austausch von Haus- undWohnungstü-
ren, Fenstern und Fenstertüren,
• Installation von Alarm-, Einbruchmelde- und
Gegensprechanlagen,
• Einbau von einbruchhemmenden Rollläden,
Fenstergittern sowie elektronische Antriebs-
systeme für Rollläden und selbstverriegelnde
Türen,
• Nachrüstung einbruchhemmender Produkte,
gute Beleuchtung sowie Herstellung der hierfür
erforderlichen Elektroinstallationen auf Wegen
zu den Gebäuden,
• sonstige Wohnumfeldmaßnahmen bei beste-
hendenWohngebäuden ab drei Wohneinheiten:
– Anlage von Beeten,
– Schaffung von Grünflächen,
– Baumbepflanzung in Verbindung mit Entsie-
gelungsmaßnahmen,
– Sichtschutz für Abfall- und Müllcontainer,
– Anlage und Ausbau privater Gemeinschafts-
anlagen wie Sitz- und Spielplätze.
Wichtig ist, dass die Antragstellung vor Beginn des
Vorhabens erfolgen muss! Die Art der Förderung
besteht aus zinsgünstigen Krediten für alle An-
tragsberechtigten sowie Investitionszuschüssen
für Privatpersonen. Weitere Informationen dazu
beinhaltet das Faltblatt „Einbruchschutz zahlt sich
aus“ (siehe Kasten). Informationen über weitere
Förderprogramme einzelner Bundesländer erhal-
ten Sie unter
finanzanreize.html
.
Seit dem19. November wird zudemneues ein För-
derprogramm für Maßnahmen des Einbruchschut-
zes angeboten, das sich anMieter oder Wohnungs
eigentümer(gemeinschaften) richtet. Damit kann
als Einzelmaßnahme in Sicherheitstechnik inves-
tiert werden. Die Förderung erfolgt durch zins-
günstige Kredite oder einen Investitionszuschuss.
Weitere Informationen hierzu werden unter
und
röffentlicht.
Einbruchschutz geht alle an
Sicherheitstechnik ist eine wichtige und alter-
nativlose Komponente des Einbruchschutzes.
Notwendigerweise kommt es ferner auf ein si-
cherheitsbewusstes Verhalten des Bewohners
an. Was nützt die beste Sicherheitstechnik, wenn
beim Verlassen der Wohnung die Fenster gekippt
sind oder die Haustüre lediglich zugezogen und
nicht verschlossen wurde.
Als dritte zentrale Schutzmaßnahme ist die auf-
merksame Nachbarschaft zu nennen. Ein von
Gleichgültigkeit und Anonymität geprägtes Wohn-
umfeld lädt Einbrecher ebenso ein wie leichtsin-
niges Sicherheitsverhalten oder ungesicherte
Wohnungszugänge. Denn auch bei der Sicherheit
imWohnquartier gilt das Motto: „Gemeinsam sind
wir stark“. Durch ein derartiges Zusammenwirken
der Bewohner eines Quartiers kann Tätern wir-
kungsvoll das Handwerk gelegt werden.
So weit muss es nicht
kommen!
Quelle: www.polizei-beratung.de
1
Wohnungseinbruch - Tat und Folgen, Ergebnisse einer
Betroffenenbefragung in fünf Großstädten, 2014, Wol-
linger, Dreißigacker, Blauert, Bartsch, Baier
2
Prof. Dr. Thomas Feltes M.A., Lehrstuhl für Kriminologie,
Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft Ruhr-Universität
Bochum: Nach fünf Minuten gibt der Einbrecher auf!
„Wirksamkeit technischer Einbruchsprävention bei
Wohn- und Geschäftsobjekten“, 2003
Weitere Informationen:
wie
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Die Broschüre kann bezogen werden über: Publikationenversand
der Bundesregierung, Postfach 481009, 18132 Rostock, E-Mail:
er im Internet herunterge-
laden werden unter:
FALTBLATT „EINBRUCHSCHUTZ ZAHLT SICH AUS“
Quelle: www.kriminalpraevention.de