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12|2015
ENERGIE UND TECHNIK
Herausgegeben vom VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Betriebskosten
aktuell
Ausgabe 4 · Dezember 2015
Wechsel bei „Betriebskosten aktuell“
Steffi Ritter folgt Michael Pistorius
Nach 48 Ausgaben
von „Betriebskosten
aktuell“ geht die
inhaltliche Verant-
wortung für diesen
vom VNW Verband
norddeutscher
Wohnungsunterneh-
men e. V. herausge-
gebenen Informa-
tionsdienst ab der nächsten Ausgabe von Michael Pistorius auf Steffi
Ritter über. Pistorius hatte „Betriebskosten aktuell“ vor zwölf Jahren
ins Leben gerufen, um dem Themenfeld „Betriebskosten“ eine seiner
Bedeutung angemessene Plattform zu geben und regelmäßig über
betriebskostenrelevante Themen zu informieren. Die viermal jährlich
erscheinende Publikation soll u. a. das Bewusstsein für die wirtschaft-
liche und strategische Bedeutung der Betriebskosten schärfen und
die Aktivitäten des Arbeitskreises Geislinger Konvention in Richtung
aktives Betriebskostenmanagement unterstützen.
Pistorius geht nach über 41-jähriger Tätigkeit in der Wohnungswirt-
schaft in den Ruhestand. Steffi Ritter übernimmt seine Funktionen im
VNW und führt „Betriebskosten aktuell“ als Verantwortliche weiter.
Mit Einzelraumregelung nachhaltig sparen
Kleine Investition mit großer Wirkung
Knapp 30% des
gesamten Endener-
gieverbrauchs in
Deutschland gehen
auf das Konto der
Privathaushalte.
Fast drei Viertel da-
von entfallen auf die
Raumwärmeversor-
gung. Auch bei sehr
energieeffizienten
Gebäuden mit entsprechender technischer Ausstattung ist der Einfluss
des Nutzerverhaltens auf die Energieverbräuche und –kosten nicht zu un-
terschätzen. Das nutzerbezogene Einsparpotenzial wird in diesem Bereich
mit 20 bis 25% beziffert (z. B. „Nutzerverhalten beim Wohnen“, Stadt
Zürich, Amt für Hochbauten, Juli 2011). Problem: Der „Faktor Mensch“
und sein gewohnheitsbedingtes, z. T. unbewusst ablaufendes Heizungs-
und Lüftungsverhalten. Bestimmte heizkostensenkende Maßnahmen, wie
z. B. das Absenken der Raumtemperatur beim Verlassen der Wohnung und
ihre Erhöhung bei Rückkehr, wird als unkomfortabel und lästig empfun-
den. Deshalb macht es Sinn, in der Nutzersphäre liegende Einsparpotenzi-
ale mit technischer Unterstützung zu erschließen, ohne auf Komfort und
behagliches Raumklima verzichten zu müssen.
Der Bauverein Langenfeld eG wollte seinen Mitgliedern diese Möglichkeit
bieten und hat sich hierzu mit der Kieback & Peter GmbH & Co. KG Berlin,
ein auf dem Gebiet nachhaltiger Lösungen für Gebäudeeffizienz erfah-
renes Unternehmen, zusammengetan. In einer 23-wöchigen Testphase
wurden sechs Wohnungen und die Geschäftsstelle der Genossenschaft mit
von Kieback & Peter entwickelten Enkey-Raumsensoren und -Ventil-
reglern ausgestattet. Das Herzstück von Enkey ist ein Raumsensor, der
erkennt, ob der Raum genutzt wird oder nicht. Wird ein Raum genutzt,
so steuert der Raumsensor automatisch die Komfort- oder die Spartem-
peratur an, welche von den bis zu vier Ventilreglern ausgeführt wird.
Zusätzlich kann der Raumsensor lernen, wie das Nutzerverhalten über
Tage sowie Wochen ist, und dann die Heizkurve abstimmen. Der Enkey-
Raumsensor wird stromlos, ohne Kabel und Batterien installiert. Über
eine integrierte Solarzelle wird der Raumsensor mit Strom versorgt.
Damit das Gerät auch während der Nachtstunden funktionieren kann,
speichert es überschüssigen Strom.
Der Enkey-Ventilregler wird anstelle des bisherigen Raumthermostats
am Heizkörper montiert. Die Einstellung der Komforttemperatur erfolgt
wie gewohnt über den Drehknauf des Ventilreglers. Auch hier erfolgt die
Montage kabellos, denn der Ventilregler gewinnt seine Energie aus der
Temperaturdifferenz zwischen dem Heizkörper und der Raumluft. Der
Raumsensor und der Ventilregler tauschen sich per Funk miteinander
aus. Diese Methode vereinfacht die Installation und macht die Montage
kostengünstig.
Nach Auswertung der Testphasen waren alle zufrieden. Unter Be-
rücksichtigung von Mieterwechseln und Gradtagszahlen konnte eine
Heizkostenersparnis von ca. 20% erreicht werden. Das Ergebnis war so
überzeugend, dass alle Mieter das System beibehalten wollten und bereit
waren, dafür einer geringen Mietanpassung zuzustimmen. Der Bauver-
ein Langenfeld will das Enkey-Einzelraumregelungssystem jetzt allen
Mietern anbieten.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
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Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Enkey-Ventilregler und Sensor
Quelle: Kieback&Peter
Quelle: VNW