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Sonderheft Finanzierung |2015
Das Mietenkonzept der WGLi
Soziale Sicherheit durch stabile Mieten
Im Jahr 2011 hat die WGLi Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg eG ihren Mitgliedern ein Mietenkonzept
vorgestellt, das dem überwiegenden Teil der Genossenschafter unveränderte Mieten bis mindestens
zum Jahr 2018 garantiert. Möglich war dies aufgrund der außerordentlich positiven wirtschaftlichen
Entwicklung, die die Genossenschaft in den letzten Jahren verzeichnen konnte - eine Entwicklung, die so
vor 15 Jahren noch nicht abzusehen war.
Die WGLi ist 1990 aus der früheren Arbeiter-
wohnungsgenossenschaft „Elektrokohle“ her-
vorgegangen. Im vergangenen Jahr hat sie ihr
60-jähriges Bestehen gefeiert. Mit mehr als
10.000, überwiegend in industrieller Bauweise
errichteten Wohnungen ist die WGLi die größte
Genossenschaft in Berlin. Ihr Gebäudebestand
konzentriert sich auf die Wohngebiete Fennpfuhl
und Friedrichsfelde-Süd, die zum Stadtbezirk
Lichtenberg / Hohenschönhausen gehören und
im Wesentlichen Ende der 1960er / Anfang der
1970er Jahre entstanden sind.
Mit der politischen Wende und den veränderten
Rahmenbedingungen eröffneten sich für dieWGLi
Anfang der 1990er Jahre völlig neue Möglichkei-
ten, den Genossenschaftsgedanken zu leben, die
Wohnungsbestände zu entwickeln und zu gestal-
ten. Gleichzeitig sah sich das Unternehmen aber
auch vor enorme finanzielle, rechtliche und tech-
nische Herausforderungen gestellt.
Sanierungs- und Finanzkonzept
Die Mieten wurden allmählich auf ein marktübli-
ches, lange Zeit aber dennoch nicht kostendecken-
des Niveau angehoben. Die zu „DDR-Zeiten“ noch
stark begehrten Plattenbauwohnungen verloren
an Attraktivität. Nach Jahren des Wohnungsman-
gels gab es Leerstand.
DieWGLi hat sich daher entschieden, ihren gesam-
ten Wohnungs- und Gebäudebestand innerhalb
weniger Jahre umfassend instandzusetzen und
Thomas Kleindienst
Mitglied des Vorstands
WGLi Wohnungsgenossenschaft
Lichtenberg eG
Berlin
Quelle: WGLi
Wohngebäude der WGLi in der Paul-Junius-Straße
SONDERHEFT FINANZIERUNG